Eichpflicht für Waagen: ein wichtiger Schutz für Sie und Ihre Kunden

Was die Waa­ge im Geschäft anzeigt, soll­te schon stim­men – auf die­sen Grund­satz ver­las­sen sich täg­lich wahr­schein­lich Hun­der­te Mil­lio­nen von Men­schen und Unter­neh­men auf der gan­zen Welt. Schließ­lich soll­ten 100 Gramm Käse aus dem Super­markt immer 100 Gramm und nicht in Wirk­lich­keit 98 oder 102 Gramm sein. Damit das ange­zeig­te Gewicht immer dem tat­säch­li­chen, phy­si­schen Gewicht des Wäge­gu­tes ent­spricht, müs­sen Waa­gen zu fes­ten Ter­mi­nen geeicht wer­den. Eine Eichung stellt sicher, dass die betrof­fe­ne Waa­ge mög­lichst genaue Wer­te aus­gibt. Ist das nicht der Fall, über­steigt die Abwei­chung also einen bestimm­ten Wert, muss nach­jus­tiert wer­den. Auch die heu­te übli­chen elektro­ni­schen Waa­gen sind, wie alle ande­ren Mess­ge­rä­te auch, prä­zi­se und emp­find­li­che Gerä­te, deren kor­rek­te Funk­ti­on kon­ti­nu­ier­lich mit den gel­ten­den Nor­men abge­gli­chen wer­den muss.

Was ist die Eichpflicht und wie lange gilt sie schon in Deutschland?

Aktu­ell maß­geb­lich für die Eich­pflicht von Waa­gen ist die Mess- und Eich­ver­ord­nung (Mes­sEV), die regel­mä­ßig durch den Gesetz­ge­ber aktua­li­siert wird und der das Mess- und Eich­ge­setz (Mes­sEG) zugrun­de liegt. Euro­pä­isch ist die Mess­ge­rä­te­richt­li­nie MID 2014/32/EU seit 2016 in Kraft, sie lös­te ihre seit 2006 gül­ti­gen Vor­gän­ge­rin ab.

Tech­nisch ver­ant­wort­lich für die Ein­hal­tung und Nor­mie­rung der für die Eichung zugrun­de lie­gen­den phy­si­ka­li­schen Ein­hei­ten, bei Waa­gen also die Defi­ni­ti­on der SI-Ein­heit “Gramm”, ist die Phy­­si­­ka­­lisch-Tech­­ni­­sche Bun­des­an­stalt in Koope­ra­ti­on mit den EU-Behör­­den und inter­na­tio­na­len Insti­tu­ten für Indus­trie­nor­mung. So soll nicht nur in Deutsch­land, son­dern auch in Euro­pa und welt­weit sicher­ge­stellt wer­den, dass die Waa­gen im natio­na­len und inter­na­tio­na­len Han­dels­ver­kehr das rich­ti­ge Gewicht anzei­gen. Die Durch­füh­rung und Über­wa­chung der Eichun­gen von Mess­ge­rä­ten obliegt in Deutsch­land wie­der­um den Eich­äm­tern der Bun­des­län­der, ist also föde­ral aufgeteilt.

Wann gilt eine Waage als eichfähig und unterliegt der Eichpflicht?

Die Eich­pflicht für Waa­gen gilt in Deutsch­land für alle im gewerb­li­chen Ein­satz befind­li­chen Wä­ge­ein­rich­tun­gen. Die­se Eich­pflicht für Waa­gen kann aber nur von Waa­gen erfüllt wer­den, deren Eich­fä­hig­keit von der Phy­­si­­ka­­lisch-Tech­­ni­­schen Bun­des­an­stalt (PTB) fest­ge­stellt wur­de. Hier­zu wird die Kon­struk­ti­on der Waa­ge einer amt­li­chen Prü­fung unter­zo­gen, die in einer inner­staat­li­chen und/oder euro­päi­schen Zulas­sung mündet.

Eine Eichung ab Werk, die soge­nann­te Ers­tei­chung, wel­che nur durch den Waa­gen­her­stel­ler vor­ge­nom­men wer­den darf, ist grund­sätz­lich gesetz­lich gestat­tet. Den­noch unter­lie­gen die Waa­gen bei spä­te­rem Gebrauch wei­ter­hin der Eich­pflicht: Das vor Ort zustän­di­ge Eich­amt muss in die­sem Fall ledig­lich die soge­nann­ten Nach­ei­chun­gen vor­neh­men, Aus­nah­men betref­fen vor­wie­gend in der Indus­trie ein­ge­setz­te Spe­zi­al­waa­gen. Ab Werk unge­eich­te, aber eich­fä­hi­ge Waa­gen kön­nen zu einem spä­te­ren Zeit­punkt, aller­dings nur durch den Her­stel­ler, geeicht wer­den. Bei jeder Eichung wird der Eich­wert, der die gerin­gen Feh­ler­gren­zen für geeich­te Waa­gen defi­niert, bereits einkalkuliert.

Eine Eich­pflicht liegt laut Eich­ge­setz vor, wenn die betrof­fe­ne Waa­ge für fol­gen­de Zwe­cke ver­wen­det wer­den soll:

  • Geschäft­li­cher Ver­kehr, etwa zur Ermitt­lung von Prei­sen über das Gewicht
  • Fer­tig­ver­pa­ckungs­kon­trol­le (FVPO) für Gebin­de­grö­ßen unter 10 kg, hier ist der Mit­tel­wert über eine geeich­te Waa­ge zu ermitteln
  • Her­stel­lung von Arz­nei­mit­teln in Apo­the­ken oder bei Ana­ly­sen in medi­zi­ni­schen bzw. phar­ma­zeu­ti­schen Laboren
  • Ver­wen­dung in der Heilkunde
  • Ver­wen­dung zu amt­li­chen Zwecken

Ersteichung und Konformitätsbescheinigungen für Waagen

Bei den meis­ten in Deutsch­land gewerb­lich genutz­ten Waa­gen ent­fiel durch die Richt­li­nie MID 2004/22/EG von 2006 die bis dahin erfor­der­li­che Ers­tei­chung durch das zustän­di­ge Eich­amt, bezo­gen ist die­se aller­dings nur auf selbst­tä­ti­ge Waa­gen. Die Her­stel­ler der Waa­gen müs­sen statt­des­sen eine Kon­for­mi­täts­fest­stel­lung bean­tra­gen, die Waa­gen erhal­ten im Anschluss ein CE-Zei­chen und sind für den Han­dels­ver­kehr zugelassen.

In Han­del und Logis­tik hin­ge­gen sind nichtselbst­tä­ti­ge, geeich­te Waa­gen stan­dard­mä­ßig im Ein­satz, bei­spiels­wei­se in der Bemes­sung von Ver­pa­ckungs­ge­wich­ten oder bei der Abfül­lung von Schütt­gü­tern. Die­se Waa­gen müs­sen erst­ge­eicht werden.

Der Unter­schied zwi­schen selbst­tä­ti­gen und nicht­selbst­tä­ti­gen Waa­gen liegt in der Initi­ie­rung des Wäge­vor­gangs: Bei einer selbst­tä­ti­gen Waa­ge läuft der Vor­gang voll­stän­dig auto­ma­ti­siert ab und wird immer wie­der ohne mensch­li­ches Zutun neu ein­ge­lei­tet. Sie sind durch die­se Auto­ma­ti­sie­rung unver­zicht­bar in vie­len Berei­chen der indus­tri­el­len Fer­ti­gung. Nicht selbst­tä­ti­ge Wagen hin­ge­gen müs­sen manu­ell bedient wer­den. Bei­spie­le für nicht­selbst­tä­ti­ge Waa­gen sind:

Wie lange ist eine amtliche Eichung gültig und wer darf eichen?

Nach einer Eichung durch das Eich­amt for­dert die Eich­pflicht für Waa­gen nach zwei Jah­ren bezie­hungs­wei­se drei Jah­ren bei einer Höchst­wie­ge­last von min­des­tens drei Ton­nen eine erneu­te Eichung. Wich­tig: Die Eich­pflicht für Waa­gen, die in der Fer­tig­ver­pa­ckungs­kon­trol­le ein­ge­setzt wer­den, sieht hier eine Aus­nah­me vor. Die Nach­ei­chung muss hier im jähr­li­chen Tur­nus erfol­gen, die Eich­pflicht besteht also jedes Jahr. Wer­den trotz Eich­pflicht Waa­gen nicht recht­zei­tig nach­ge­eicht und wer­den die­se trotz­dem wei­ter ver­wen­det, dro­hen Geld­stra­fen – und zwar schon ab dem ers­ten Tag. Wird min­des­tens zehn Wochen vor Ablauf der Eich­frist ein neu­er Ter­min ange­fragt, gilt die Waa­ge auch dann wei­ter als geeicht, wenn die Nach­ei­chung bis zum Ende des Jah­res nicht statt­ge­fun­den hat. Die grund­sätz­li­che Eich­pflicht erlischt dadurch natür­lich nicht.

Da die Ers­tei­chung heu­te im Regel­fall durch den Her­stel­ler durch­ge­führt wird, kann die tur­nus­mä­ßi­ge Nach­ei­chung im Rah­men der Eich­pflicht beim zustän­di­gen Eich­amt bean­tragt wer­den. Das Eich­amt als hoheit­li­che Behör­de führt Buch über die in sei­nem Zustän­dig­keits­be­reich gemel­de­ten, eich­pflich­ti­gen Waa­gen und ver­teilt die Eich­sie­gel, wel­che im Geschäfts­ver­kehr trans­pa­rent die Erfül­lung der Eich­pflicht für Waa­gen durch Händ­ler zei­gen. Um der Eich­pflicht genü­ge zu tun, muss das Eich­sie­gel an der Waa­ge ange­bracht sein.

Wich­tig ist der Unter­schied zwi­schen dem Eich­sie­gel bei der Ers­tei­chung und dar­auf­fol­gen­den Eichun­gen. Da die Eich­pflicht bezie­hungs­wei­se das Mes­sEG heut­zu­ta­ge die Ers­tei­chung durch den Her­stel­ler erlaubt, wird bei der Ers­tei­chung kein klas­si­sches Eich­sie­gel ange­bracht. Statt­des­sen wird die Ers­tei­chung und damit die Erfül­lung der Eich­pflicht durch ein spe­zi­el­les Zei­chen auf dem Typen­schild signa­li­siert. Dabei han­delt es sich um einen Code, bestehend aus einem Buch­sta­ben und zwei Zah­len. Der Buch­sta­be ist immer ein M, danach fol­gen die zwei letz­ten Zif­fern des Jah­res, in dem die Eichung durch­ge­führt wur­de – für eine Ers­tei­chung im Jahr 2023 wird also der Code M23 angebracht.

Ist die Eich­frist abge­lau­fen, erfol­gen Nach­ei­chun­gen im Rah­men der Eich­pflicht im Tur­nus von einem bis drei Jah­ren durch das zustän­di­ge Eich­amt. Damit die Eich­pflicht erfüllt und die Anbrin­gung des Sie­gels gül­tig ist, müs­sen künf­tig zwei Sie­gel an der Waa­ge ange­bracht wer­den: eines der zustän­di­gen Behör­de und eines, das die Gül­tig­keit der Eichung bis zu einem bestimm­ten Jahr bestä­tigt. Wird das Eich­sie­gel ver­letzt, erlischt damit auch die Gül­tig­keit der Eichung und die Eich­pflicht besteht von Neu­em – unab­hän­gig davon, bis wann die Waa­ge eigent­lich noch geeicht wäre. Um die Waa­ge nach einer Repa­ra­tur, bei der das Eich­sie­gel ver­letzt wur­de, zunächst wei­ter ver­wen­den zu kön­nen, kann durch den zustän­di­gen Repa­ra­tur­ser­vice ein spe­zi­el­les, tem­po­rä­res Sie­gel ange­bracht wer­den. Die Eichung muss den­noch so bald wie mög­lich wie­der­holt werden.

Wie wiegt eine Waage und was wird eigentlich geeicht?

Früher: Balkenwaagen und mechanische Waagen

Bei einer Bal­ken­waa­ge war das Funk­ti­ons­prin­zip der Waa­ge nahe­zu sprich­wört­lich bild­haft: Das Wäge­gut auf der einen Waag­scha­le wur­de so lan­ge mit erst grö­ße­ren und dann klei­ne­ren Wä­ge­stü­cken aus­ta­riert, bis der Bal­ken der Waa­ge im Gleich­ge­wicht hing.

Mit dem Auf­kom­men von Feder­waa­gen, die das Gewicht über einen Wä­ge­tel­ler auf eine Feder über­tra­gen, die wie­der­um einen Zei­ger auf einer Ska­la bewegt, wur­de die tech­ni­sche Aus­füh­rung der Waa­gen schon anspruchs­vol­ler: Das Zusam­men­spiel von Feder­druck und Wäge­tel­ler, Zei­ger und Ska­la unter­liegt und unter­lag der Eich­pflicht und wird und wur­de durch das Eich­amt über­prüft. Mecha­ni­sche Waa­gen sind zwar bis heu­te vie­ler­orts im Ein­satz,  kön­nen aber nicht die Genau­ig­keit spe­zi­ell gebau­ter elek­tro­ni­scher Waa­gen errei­chen – vor allem, wenn es um sehr gerin­ge Gewich­te und hohe Auf­lö­sun­gen geht, wie sie oft für die Labor­ar­beit benö­tigt werden.

Heute: Eichpflicht bei elektronischen Waagen

Mit den seit den 1980er Jah­ren üblich gewor­de­nen, elek­tro­ni­schen Waa­gen sind soge­nann­te Wäge­zel­len auf­ge­kom­men. Die Eich­pflicht für Waa­gen bezieht sich nun nicht mehr auf einen rein mecha­ni­schen, son­dern auf einen elek­tro­ni­schen Vor­gang: Das Gewicht, wel­ches auf die Waa­ge gelegt wird, erzeugt über die Wäge­zel­le einen elek­tro­ni­schen Impuls, der von einer Wäg­eelek­tro­nik in der Waa­ge aus­ge­wer­tet wird. Zum Schutz vor Mani­pu­la­tio­nen wird die­ser Impuls ver­schlüs­selt im soge­nann­ten Advan­­ced-Encryp­ti­on-Stan­dard (AES) über­tra­gen – eine wich­ti­ge Grund­la­ge für die Ertei­lung der Eich­fä­hig­keit. Das ver­schlüs­selt über­tra­ge­ne Signal aus der Wäge­zel­le wird anschlie­ßend durch die Elek­tro­nik aus­ge­wer­tet und wei­ter­ver­ar­bei­tet: Die­se kann, bei­spiels­wei­se an der Bedie­nungs­the­ke in einem Super­markt, in Kom­bi­na­ti­on mit einer hin­ter­leg­ten Preis­in­for­ma­ti­on für das Pro­dukt direkt den End­preis für die abge­wo­ge­ne Men­ge ermitteln.

Eichungsservice: As-Wägetechnik unterstützt Sie im Rahmen der Eichpflicht für Waagen

Bei As-Wäge­­tech­­nik ver­fü­gen wir über mehr als 25 Jah­re Erfah­rung im Eich­ser­vice und wis­sen, wor­auf beim Eichen beson­ders zu ach­ten ist. Wir bie­ten unse­ren Ser­vice in ganz Deutsch­land sowie Öster­reich, der Schweiz und Liech­ten­stein an.

Neben der eigent­li­chen Eichung, streng nach den Vor­ga­ben des Eich­am­tes und der Eich­pflicht für Waa­gen, bie­ten wir Ihnen noch die fol­gen­den Ser­vices für Ihre Wäge­tech­nik an:

  • Kom­plett­rei­ni­gung Ihrer Waa­gen­sys­te­me und Funk­ti­ons­prü­fung des mecha­ni­schen Aufbaus
  • Rei­ni­gung der Ther­moleis­ten und der Papier­füh­rung bei Waa­gen mit Thermodruckern
  • Kali­brie­rung und Jus­ta­ge mit zer­ti­fi­zier­ten Prüfgewichten
  • Elek­tri­sche und elek­tro­ni­sche Prüfung
  • Prü­fung der Ana­log­si­gna­le, des D/A‑Wandlers und des Netzteils
  • Prü­fung der Justierautomatik
  • Aktua­li­sie­rung und Füh­rung Ihrer Waagenlisten
  • Erstel­lung von Prüfprotokollen.

Kon­tak­tie­ren Sie uns für eine aus­führ­li­che Bera­tung zu unse­ren Dienst­leis­tun­gen – wir bera­ten Sie ger­ne per­sön­lich und unver­bind­lich zu einem Eichtermin.

Häufig gestellte Fragen (FAQ): Eichpflicht 

Welche Geräte müssen geeicht werden?

In ein­zel­nen Län­dern gibt es spe­zi­fi­sche Vor­schrif­ten und Geset­ze, die fest­le­gen, wel­che Gerä­te geeicht wer­den müs­sen. Die genau­en Anfor­de­run­gen kön­nen je nach Land und Rechts­ord­nung vari­ie­ren. Im All­ge­mei­nen unter­lie­gen bestimm­te Mess­ge­rä­te der Eich­pflicht. Drei der bekann­tes­ten Kate­go­rien, die Ihnen im Beruf und im Pri­vat­le­ben begeg­nen kön­nen, sind: 

– Waa­gen: Han­dels­waa­gen, indus­tri­el­le Waa­gen, medi­zi­ni­sche Waa­gen und ande­re Gewichts­mess­ge­rä­te müs­sen geeicht sein, um kor­rek­te Mes­sun­gen von Gewicht oder Mas­se sicher­zu­stel­len – vor allem, wenn es um Mes­sun­gen für Ver­kauf und Ver­trieb geht. Wer­den Per­so­nen­waa­gen in Arzt­pra­xen und Kran­ken­häu­sern genutzt, unter­lie­gen die­se eben­falls der Eichpflicht. 

– Strom- und Ener­gie­mess­ge­rä­te: Elek­tri­sche Strom- und Ener­gie­mess­ge­rä­te, bei­spiels­wei­se Strom­zäh­ler in Haus­hal­ten oder indus­tri­el­len Anla­gen, müs­sen geeicht sein, um genaue Mes­sun­gen des Strom­ver­brauchs sicherzustellen. 

– Tank­stel­len­mess­ge­rä­te: Die Mess­ge­rä­te an Tank­stel­len, die den Kraft­stoff­ver­brauch und den Betrag an ver­kauf­tem Kraft­stoff anzei­gen, müs­sen geeicht sein, um fai­re und genaue Abrech­nun­gen zu gewährleisten. 

Wie oft muss ein Messgerät geeicht werden?

Ein Mess­ge­rät muss regel­mä­ßig geeicht wer­den, um ein prä­zi­ses Mess­ergeb­nis zu gewähr­leis­ten. Für Waa­gen vari­iert der Tur­nus der Eich­pflicht von der jähr­li­chen Eichung bis zu einem Rhyth­mus von drei Jahren. 

– Jähr­li­che Eichung: Waa­gen, die für die Fer­tig­ver­pa­ckungs­kon­trol­le ein­ge­setzt wer­den, um bspw. Füll­men­gen zu überprüfen. 

– Eichung alle zwei Jah­re: Waa­gen mit einer Höchst­wie­ge­last von bis zu drei Tonnen. 

– Eichung alle drei Jah­re: Waa­gen mit einer Höchst­wie­ge­last von mehr als drei Tonnen. 

Auch außer­halb der Eich­pflicht soll­te die Genau­ig­keit der Mes­sun­gen regel­mä­ßig über­prüft wer­den, zum Bei­spiel durch eine Kali­brie­rung. Gene­rell wird eine regel­mä­ßi­ge Kali­brie­rung emp­foh­len, wenn ein Mess­ge­rät häu­fig ver­wen­det wird, um einen mög­li­chen Drift der Ergeb­nis­se zu fin­den und zu behe­ben. Moder­ne Waa­gen haben für die Eichung eige­ne Jus­tier­pro­gram­me, die nach der Eichung ver­sie­gelt wer­den. Gibt es sogar eine Jus­tier­au­to­ma­tik, ent­fällt auch die Stand­ort­be­schrän­kung für die Eichung. 

Was wird bei einer Eichung gemacht?

Bei der Eichung einer Waa­ge wird über­prüft und bestä­tigt, dass sie genaue und zuver­läs­si­ge Mes­sun­gen lie­fert. Die­ser Pro­zess zur Erfül­lung der Eich­pflicht wird nor­ma­ler­wei­se von einer auto­ri­sier­ten Eich­stel­le durchgeführt: 

– Über­prü­fung der Genau­ig­keit: Die Waa­ge wird mit Refe­renz­ge­wich­ten oder ande­ren geeich­ten Waa­gen ver­gli­chen, um fest­zu­stel­len, ob sie genaue Mes­sun­gen lie­fert. Dabei wer­den ver­schie­de­ne Gewichts­in­ter­val­le ver­wen­det, um den gesam­ten Mess­be­reich der Waa­ge abzudecken. 

– Jus­tie­rung: Falls erfor­der­lich, wer­den wäh­rend des Eich­vor­gangs Jus­tie­run­gen an der Waa­ge vor­ge­nom­men, um sicher­zu­stel­len, dass sie den defi­nier­ten Tole­ranz­wer­ten ent­spricht. Dies kann die Fein­ab­stim­mung der Waa­ge oder die Anpas­sung diver­ser Para­me­ter beinhalten. 

– Doku­men­ta­ti­on: Alle durch­ge­führ­ten Schrit­te und Ergeb­nis­se wer­den sorg­fäl­tig doku­men­tiert. Dies umfasst Infor­ma­tio­nen wie das Datum der Eichung, die Eich­stel­le, die ver­wen­de­ten Refe­renz­ge­wich­te und die gemes­se­nen Werte. 

– Anbrin­gung des Eich­zei­chens: Nach­dem die Waa­ge erfolg­reich geeicht wur­de, wird ein Eich­zei­chen oder eine Pla­ket­te ange­bracht, um anzu­zei­gen, dass die Waa­ge der Eich­pflicht unter­liegt, die frag­li­che Eichung durch­ge­führt wur­de und die Waa­ge den gesetz­li­chen Anfor­de­run­gen ent­spricht. Zudem wird eine Pla­ket­te mit dem Jahr ange­bracht, bis zu des­sen Ende die Eichung gül­tig ist. Die Eich­pflicht greift zum 01. Janu­ar des Fol­ge­jah­res erneut, eine Nach­ei­chung soll­te also unbe­dingt noch vor Ablauf der Eich­pflicht durch­ge­führt werden. 

Hea­der­bild: © As-Wägetechnik

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