Die Brückenwaage in der Landwirtschaft
Eine Brückenwaage ist eine befahrbare, stationäre oder teilmobile Bodenwaage in besonders großer Ausführung. Sie dient dazu, eine Last samt Behälter und Fahrzeug präzise zu wägen. Die Brückenwaage hat eine starke Verbreitung in Bereichen, in denen große Schüttmengen schnell umgeschlagen werden sollen. Eine besondere Bedeutung spielt die Brückenwaage in der Landwirtschaft.
Einsatz der Brückenwaage
Eine Brückenwaage wird auch den Fahrzeugwaagen oder Plattformwaagen zugeordnet. Sie kommt standardmäßig in folgenden Industrien zum Einsatz:
- Landwirtschaft
- Recyclinghöfe
- Baustoffhandel
- Kunststein- und Zementherstellung
- Schrottannahme
Eine Brückenwaage in der Landwirtschaft dient zum zuverlässigen Erfassen der Gewichte von Feldfrüchten. Der moderne Ackerbau findet überwiegend auf Großfeldern statt, die mit sehr schwerem Gerät bewirtschaftet werden. Entsprechend groß ist die Brückenwaage für die Landwirtschaft heute dimensioniert. Die Herausforderung besteht darin, bei steigender Größe und Tragfähigkeit keine Abstriche bei der Präzision zu machen. Die Fahrzeugwaage für die Landwirtschaft überzeugt heute deshalb vor allem durch ihre gleichbleibende Messqualität.
Recyclinghöfe müssen auf das Kilogramm genau erfassen, welche Reststoffe angeliefert werden. Dies erreichen sie durch Brückenwaagen und durch geschultes Personal. Die Waage selbst erfasst nur die reine Masse der Reststoffe. Die Befüllung des Transporters gibt das Volumen der angelieferten Reststoffe an. Daraus lässt sich die Dichte bestimmen. Anhand der Dichte ermittelt das Personal, ob die Angaben über die Zusammenstellung der Recyclingstoffe schlüssig ist oder nicht. Diese Bestimmung ist sehr wichtig, da die Annahmekosten für das Recyclinggut sehr unterschiedlich sind. Mit der Fahrzeugwaage wird diese Berechnung wesentlich erleichtert.
Im Baustoffhandel werden große Mengen umgeschlagen. Die Brückenwaagen helfen dabei, das Tempo der Warenannahme und Abgabe zu beschleunigen. Wie bei einer Brückenwaage für die Landwirtschaft wird die Füllmenge gemeinsam mit dem Fahrzeug bestimmt.
In der Kunststein- und Zementherstellung entscheiden wenige Kilogramm über die Qualität einer Mischung. Gleichgültig ob Ziegelei, KSV-Produktion (Voll- und Blockstein), feuerfest oder Mörtel: Die Zusammensetzung der Komponenten muss so gut wie möglich stimmen. Da in diesen Industrien stets mit tonnenschweren Lasten gerechnet und gearbeitet wird, ist eine Brückenwaage ein geeignetes Instrument. Sie erfasst die versetzten Mengen in gleichbleibender Präzision und in einer hohen Geschwindigkeit.
Im Schrotthandel sind Brückenwaagen standardmäßig im Einsatz. Da die Transportfahrzeuge, mit denen die Altmetalle angeliefert werden, sehr unterschiedlich sein können, muss die Fahrzeugwaage besonders präzise arbeiten. Gleichgültig, ob ein Sattelzug oder ein Privatmann mit kleinem Anhänger auf den Hof kommt, die ermittelte Schrottmenge muss immer stimmen.
Wie bei der Recyclingannahme kann ein geschulter Mitarbeiter schnell erkennen, ob das angelieferte Material tatsächlich das ist, was der Verkäufer angibt. Altblei bringt beispielsweise bis 1,50 Euro pro Kilogramm. Das optisch ähnliche aber wesentlich leichtere Aluminium hat einen Schrottpreis, der weniger als die Hälfte beträgt. Die Brückenwaage ermittelt das tatsächliche Gewicht, die Füllmenge des Transportfahrzeugs das Volumen. Der Quotient aus Masse und Volumen ergibt die Dichte. Daran lässt sich sehr genau erkennen, welche Metallsorte angeliefert wird.
Funktionsweise einer Brückenwaage für die Landwirtschaft
Eine Fahrzeugwaage in der Landwirtschaft besteht aus folgenden Komponenten:
- zwei Rampen
- große, befahrbare Plattform
- Wägetechnik
- Strom- und Datenleitungen
- Steuerung
- Drucker
Die beiden Rampen dienen dazu, dass die Fahrzeugwaage für die Landwirtschaft durchgängig befahren werden kann. Es wäre sonst sehr umständlich, einen schwer beladenen Traktor mit Anhänger rückwärts von der Brückenwaage für die Landwirtschaft wieder herunter zu rangieren.
Die Plattform besteht aus einer robusten Stahlkonstruktion oder asphaltiertem Beton. Eine aus Stahl gefertigte Brückenwaage in der Landwirtschaft kann auch transportabel ausgeführt werden. Eine stationäre Waage hat jedoch meistens eine höhere Tragkraft, einen größeren Messbereich und eine längere Lebensdauer.
Die Wägetechnik einer Brückenwaage in der Landwirtschaft arbeitet elektromechanisch (hybrid) oder vollelektronisch. Bei der mobilen Fahrzeugwaage für die Landwirtschaft werden DMS-Wägezellen bevorzugt. Sie sind wartungsärmer und wesentlich kompakter im Aufbau als die hybride Variante. Aus diesem Grund ist heute eine praktisch beliebig große Brückenwaage für die Landwirtschaft herstellbar, sodass es keine Kompromisse in der Messpräzision gibt.
Die Ergebnisse der Brückenwaage in der Landwirtschaft werden elektronisch erfasst. Die früher gebräuchlichen mechanischen oder rein hydraulischen Gewichtsbestimmungen sind heute nicht mehr üblich. Das Messwertergebnis wird über ein Datenkabel zu einer Steuerung geleitet. Hier können eine Vielzahl weiterer Parameter bestimmt werden. Die Kaufpreisermittlung des angelieferten Feldguts geschieht deshalb in Sekundenschnelle und automatisch.
Der Drucker gibt dem Anlieferer ein rechtsgültiges Dokument über die Ware. Mit der Quittung wird der Kauf perfekt.
Mit Brückenwaage Landwirtschaft betreiben
Die Herausforderung bei einer Fahrzeugwaage in der Landwirtschaft besteht darin, das angelieferte Gut mitsamt dem Fahrzeug und der Zugmaschine so präzise wie möglich zu erfassen. Dazu ist bei einer Fahrzeuganlieferung nur die Doppelwiegung möglich. Das Fahrzeug wird bei Anlieferung zuerst gewogen. Nach dem Abladen des Feldguts wird das Fahrzeug ein zweites Mal gewogen. Die Differenz aus beiden Werten ergibt die Menge der angelieferten Waren.
Beschleunigen können Sie diesen Prozess nur, indem Sie Gebinde mit bekanntem Eigengewicht verwenden. Das können bei einer Brückenwaage in der Landwirtschaft beispielsweise Container oder ganze Anhänger sein. Ist das Eigengewicht bekannt, können Sie es direkt bei der Erstwiegung auf der Fahrzeugwaage in der Landwirtschaft herausrechnen. Das beschleunigt den Wägeprozess erheblich, da die doppelte Befahrung der Brückenwaage entfällt.
Die Zugmaschine mit ihren vielen Betriebsflüssigkeiten ist hingegen schwer zu tarieren. Wenn eine Einfachwiegung gewünscht ist, wird deshalb in der Regel der Traktor vorher abgekoppelt.
Für das Einfachwiegen ist jedoch viel Vertrauen erforderlich. Zwar lässt sich das Eigengewicht eines Anhängers beim Hersteller erfragen. Jedoch lässt es sich auch sehr leicht manipulieren. Ein paar Bleiplatten sind leicht auf einem großen, landwirtschaftlichen Anhänger zu verstecken. Das Mehrgewicht würde bei einer Einfachwiegung auf der Fahrzeugwaage nicht auffallen.
Brückenwaage Landwirtschaft: Eichpflicht
Eine Brückenwaage in der Landwirtschaft unterliegt der Eichpflicht. Nur regelmäßig geeichte Waagen sind für den gewerblichen Gebrauch zulässig. Für die Ersteichung (Konformitätsbewertung) ist der Hersteller der Waage zuständig, die Nacheichungen übernimmt das zuständige Eichamt. Sie versieht die Brückenwaage mit einem Eichsiegel und stellt gegebenenfalls einen Eichschein aus. Als Betreiber einer Brückenwaage in der Landwirtschaft sind Sie gut beraten, die Eichung offen zu zeigen. Dazu bietet sich beispielsweise die eigene Homepage an. Mit dem gültigen Eichstempel haben die Anlieferer die Sicherheit und das Vertrauen, dass ihre Waren korrekt erfasst werden.
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