Die Paketwaage: Aufbau und Einsatzbereiche
Paketwaagen sind wertvolle Werkzeuge für Versandabteilungen und dienen zum schnellen Erfassen eines verpackten Versandgutes. Die Transportkosten berechnen sich zum großen Teil nach dem Gewicht des Stückgutes. Dieses zu ermitteln, ist die Aufgabe einer Paketwaage.
Messgenauigkeit
Paketwaagen müssen nicht sonderlich präzise arbeiten. Für den Anwender ist es wichtig zu wissen, in welchem Gewichtsbereich sich das Paket befindet. Jedoch ist es bei geringem Bedarf nicht erforderlich, eine dezidierte Messeinrichtung für diesen Zweck zu beschaffen. Viele andere Waagentypen können diese Aufgabe ebenfalls übernehmen. Ein Etikettendrucker ist für den Einsatz einer Flachwaage als Paketwaage jedoch sehr hilfreich. Die verwendete Wägeeinrichtung sollte zumindest über dieses Feature verfügen.
Aufbau und Funktion von Paketwaagen
Eine Paketwaage muss schnell und präzise das Gewicht eines verpackten Versandgutes anzeigen und idealerweise auf einem selbstklebenden Etikett ausdrucken. Geschwindigkeit, einfaches Handling und ausreichende Genauigkeit stehen beim Einsatz dieser Wägemittel im Vordergrund. Daraus ergibt sich für eine Paketwaage der folgende Aufbau:
- robustes Untergestell
- rostfreie Ablage
- digitale Multifunktionsanzeige
- Etikettendrucker
Vom Grunddesign sind Paketwaagen als Flachwaagen ausgelegt. Sie bestehen aus einer Plattform, auf der sich das Paket bequem abstellen und wieder entnehmen lässt. Umständliches Einheben in Waagschalen entfällt damit.
Das Untergestell besteht aus lackiertem Stahl. Es ist hochfest und bietet eine ausreichende Dauerstabilität für den jahrelangen Einsatz. Die Ablage von Flachwaagen besteht aus Edelstahl. Dieser ist rostfrei und hat eine besonders glatte Oberfläche. Er lässt sich leicht reinigen und ist auch für hygienisch anspruchsvolle Produkte geeignet.
Die digitale Multifunktionsanzeige ist entweder starr mit der Waage verbunden oder flexibel an einem Kabel angehängt. Die Kabellösung ist für Bodenwaagen interessant. Die flexible Bedienstation erleichtert das Handling erheblich.
Mit dem integrierten Etikettendrucker wird das Versenden komfortabler gestaltet. Vorkonfigurierte Aufkleber, auf denen beispielsweise Absender und Logo bereits aufgedruckt sind, brauchen nur noch mit Empfänger und Gewicht ergänzt werden. Das garantiert eine immer lesbare Information und vermeidet damit Fehlsendungen.
Einsatzbereich einer Paketwaage
Eine Paketwaage bis 30 kg Wägebereich ist ausreichend. Versandgüter mit höherem Gewicht werden von den meisten Standard-Transportdienstleistern nicht mehr akzeptiert. Bei Versandpaketen über 30 kg sind eine Spedition und eine Verpackung auf Palette oder in einem Container meistens die beste Lösung. Alternativ lassen sich die meisten Sendungen auch auf mehrere Pakete verteilen. Damit wird das Maximalgewicht unterschritten und die Ware ist wieder über die üblichen Transportdienstleister versendbar.
Anwendung einer Paketwaage
Beim Versenden von Paketen sind bei den meisten Transportdienstleistern Termine einzuhalten. Versandaufträge, die nicht zum Abholzeitpunkt bearbeitet sind, bleiben liegen. Während der Wochentage ist das schon ärgerlich genug. Donnerstags entscheidet die Effizienz der Versandabteilung aber darüber, ob das Paket noch freitags oder erst am darauf folgenden Montag beim Kunden ist. Bei gekühlten Paketen oder bei lebendiger Fracht ist diese Verzögerung besonders kritisch. Die Arbeit der Versandabteilung sollte deshalb keinesfalls durch langsame, umständlich zu bedienende und ungenaue Wägemittel behindert werden.
Erschwerend kommt folgender Umstand hinzu: In Versandabteilungen laufen die zu verschickenden Pakete nicht kontinuierlich, sondern stoßweise auf. Das bedeutet für die Mitarbeiter, dass sie innerhalb kurzer Zeit große Mengen an Warenpaketen versandfertig machen müssen. Die Geschwindigkeit und die Präzision, mit der die Paketwaagen arbeiten, ist daher ein klarer Wettbewerbsfaktor.
Eine Paketwaage dient zum Ermitteln des Transportgewichtes eines Versandgutes. Im Gegensatz zu losen Stück- oder Schüttgütern sind die verpackten Produkte ohne weitere Umverpackung zu wiegen. Damit entfällt das sonst erforderliche Tarieren. Es ist dennoch sinnvoll, Paketwaagen zu wählen, welche die “Tara” Funktion besitzen. Damit lässt sie sich gegebenenfalls vor jedem Wägevorgang auf “Null” stellen. Das stellt sicher, dass das Gewicht so präzise wie möglich ermittelt wurde.
Nach getaner Arbeit werden die Paketwaagen gereinigt. Dazu genügen ein feuchtes Tuch und etwas Neutralreiniger. Bei starker Verschmutzung verträgt die Ablage aus Edelstahl auch eine Reinigung mit Aceton oder Industriealkohol. Diese Reiniger sind bei Resten von Paketband oder Klebeetiketten besonders wirkungsvoll.
Alternativen zur Paketwaage
Paketwaagen sind für Versandabteilungen mit hohem Durchsatz die besten Arbeitsmittel. Sie sind speziell auf die Anforderungen für diese intensive Anwendung ausgelegt. Wenn aber nur gelegentlich das Versandgewicht eines für den Postversand geeigneten Stückgutes ermittelt werden soll, dann gibt es sinnvolle Alternativen zu den Paketwaagen. Alternativ zu diesem Spezialgerät können auch folgende Wägemittel eingesetzt werden:
- Tischwaagen
- Bodenwaagen
- Plattformwaagen
- Hubtischwaagen
- Zählwaagen
Wichtig ist nur, dass die Wägemittel eine ausreichend große Ablage und einen Wägebereich bis 30 kg anbieten können. Kleinwaagen oder Feinwaagen sind deshalb für den Einsatz als Paketwaage weniger gut geeignet. Viele dieser Typen von Industriewaagenhaben entweder einen integrierten Drucker oder zumindest eine USB-Schnittstelle. Damit lassen sich handelsübliche Drucker anschließen.
Komfortables Arbeiten mit der Paketwaage
Komfortables Arbeiten heißt effizientes Arbeiten. Beim Handling einer Paketwaage bedeutet das, möglichst alle störenden Faktoren im Umfeld der Wägestation auszuschalten. Die Plattform sollte so gut wie möglich zugänglich sein. Was in Versandabteilungen besonders störend ist, sind Kabel. Diese befinden sich bei Paketwaagen an folgenden Stellen:
- Stromversorgung
- Verbindung zum Bedienterminal und Display
- Verbindung zum Drucker
Alternativ zur kabelgebundenen Stromversorgung stehen deshalb heute auch für Versandabteilungen geeignete Waagen mit Akkubetrieb zur Verfügung. Dank der modernen Lithium-Ionen-Technik ist die Stromversorgung für bis zu einem Arbeitstag gesichert. Mit einem Wechselakku wird das Wägen im kabellosen Einsatz unterbrechungsfrei möglich. Für die Bedienung und den Anschluss des Druckers stehen Bluetooth-Schnittstellen zur Verfügung. Das maximiert den Bedienkomfort und entkoppelt die Wägestation und die Datenverarbeitung auch räumlich voneinander
Häufige Fragen und Antworten
Müssen Paketwaagen geeicht werden?
Jedes im industriellen oder gewerblichen Einsatz verwendete Prüf- und Messmittel unterliegt der Eichpflicht. Bei Paketwaagen liegt die präzise Erfassung des Versandgewichtes auch im Interesse des Anwenders. Er stellt damit sicher, dass sein Paket nicht überzahlt wird oder sich seine Auslieferung wegen einer Nachforderung des Transportdienstleisters verzögert.
Wie teuer ist eine Paketwaage?
Der Preis einer Paketwaage hängt von ihrer Verarbeitungsqualität und ihrem Funktionsumfang ab. Einfache Modelle sind schon für wenige hundert Euro erhältlich. Hochwertige Paketwaagen, die eine umfangreiche Funktionsauswahl und eine schnelle Erfassung bieten, können bis zu 1500 Euro kosten.
Was ist der Unterschied zwischen einer Paketwaage und einer Briefwaage?
Der Unterschied zwischen Paket- und Briefwaage liegt in ihrem Messbereich. Eine Paketwaage kann ein Transportgewicht bis 30 kg präzise erfassen. Bei einer Briefwaage reicht der Messbereich nur bis ca. 2 kg, abhängig vom Modell. In einer Versandabteilung finden meistens beide Waagentypen Verwendung. Bei einer Briefwaage kommt es auf jedes Gramm an. Sie ist deshalb wesentlich präziser. Die Ergebnisse von Paketwaagen müssen nur einen Gewichtsbereich feststellen. Sie müssen deshalb nicht auf das Gramm genau arbeiten.
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