Schraubenwaage | Schrauben in Boxen

Die Schraubenwaage: Vorteile und Einsatzbereiche

Die Schrau­ben­waa­ge ist eine spe­zi­el­le Form der Fein­waa­ge. Sie ist für das prä­zi­se Wägen von Kleinst­men­gen geeig­net. Durch zahl­rei­che Zusatz­funk­tio­nen kann die­ser Waa­gen­typ nicht nur Gewich­te bestim­men, son­dern auch Stück­zah­len von Schütt­men­gen prä­zi­se bestim­men. Ande­re Bezeich­nun­gen für die­se Mess­mit­tel sind “Zähl­waa­ge” oder “Inven­tur­waa­ge”. Ihre Zähl­funk­ti­on macht sie für den Ein­satz im Ver­kauf ide­al. Sie ermit­telt zuver­läs­sig die prä­zi­se Stück­zahl von Schütt­men­gen. Das erleich­tert den Ver­kauf von Klein­men­gen, die nach Stück­zahl und nicht nach Gewicht ver­kauft werden.

Aufbau und Funktion von Schraubenwaagen

Schrau­ben­waa­gen bestehen aus fol­gen­den Komponenten:

  • Gehäu­se
  • Dis­play
  • Bedien­feld
  • Last­plat­te
  • Wäge­zel­le

Im Gehäu­se sind die Mess­ein­heit, die Elek­tro­nik, der Rech­ner und das Dis­play mit Bedien­feld inte­griert. Es ist schlag­fest und teil­wei­se spritz­was­ser­ge­schützt. Damit kann eine hoch­wer­ti­ge Schrau­ben­waa­ge auch in anspruchs­vol­len Umge­bun­gen wie bei­spiels­wei­se Markt­plät­zen ein­ge­setzt wer­den. Die Mess­ein­heit wird bei moder­nen Waa­gen als DMS-Sin­gle­point-Modul aus­ge­führt. Die­se Mess­zel­len sind bei hoch­wer­ti­gen Gerä­ten stets mit einer Über­last­si­che­rung aus­ge­stat­tet. Man­che Her­stel­ler set­zen Mess­zel­len ein, wel­che das Dop­pel­te des Nenn­ge­wichts auf­neh­men kön­nen. Damit wird ver­hin­dert, dass eine leich­te Über­schrei­tung des Nenn­ge­wich­tes die emp­find­li­che Mess­elek­tro­nik zer­stört. Ein Über­maß von 50 % kön­nen Sie aber bei jeder Schrau­ben­waa­ge voraussetzen.

Das Dis­play ist so unter­teilt, dass es ver­schie­de­ne Infor­ma­tio­nen gleich­zei­tig ange­ben kann. Bei man­chen Model­len ist die Anzei­ge auf drei Dis­plays ver­teilt. Eine Hin­ter­grund­be­leuch­tung erleich­tert das Able­sen. Übli­che Auf­tei­lun­gen des Dis­plays sind “Gesamt­ge­wicht”, “Stück­zahl” und “Gewicht pro Stück”. Das Dis­play ist bei den meis­ten Model­len beid­sei­tig vor­han­den. Das ist vor allem für den Kun­den­ver­kehr beson­ders wich­tig. Ver­käu­fer und Käu­fer sehen so gleich­zei­tig die iden­ti­sche Anzeige.

Auf dem Bedien­feld wird die jewei­li­ge gewünsch­te Ope­ra­ti­on ein­ge­stellt. Außer­dem las­sen sich bei hoch­wer­ti­gen Model­len die Num­mern­tas­ten als Spei­cher ver­wen­den. Damit kön­nen Sie bequem eine grö­ße­re Aus­wahl ver­schie­de­ner Pro­duk­te in gleich­blei­ben­der Prä­zi­si­on nume­risch quantifizieren.

Die Abla­ge ist, wie bei allen Klein- und Fein­waa­gen üblich, als Wan­ne oder polier­te Plat­te aus Edel­stahl aus­ge­führt. Edel­stahl eig­net sich beson­ders für hygie­nisch anspruchs­vol­le Pro­duk­te wie lose Früch­te. Die Abla­ge ist abnehm­bar und lässt sich in jeder Spül­ma­schi­ne wie­der reinigen.

Der inte­grier­te Com­pu­ter ist das Herz­stück der Schrau­ben­waa­ge. Er führt die gewünsch­ten Ope­ra­tio­nen ohne Zeit­ver­lust und in gleich­blei­ben­der Zuver­läs­sig­keit durch. Mit einem inte­grier­ten Sta­tiv lässt sich die Tisch­waa­ge in eine Platt­form­waa­ge umbau­en. Bei vie­len Anbie­tern sind die Gerä­te für bei­de Ein­satz­zwe­cke umrüstbar.

Handhabung der Schraubenwaage

Zunächst wird eine Kleinst­men­ge abge­zählt. Es ist emp­foh­len, immer mit der größt­mög­li­chen Anzahl zu arbei­ten. Je grö­ßer die abge­zähl­te Men­ge an Klein­tei­len ist, des­to prä­zi­ser kann die Schrau­ben­waa­ge den Mit­tel­wert bestim­men. Die­ser gibt die Refe­renz für die Umrech­nung von Groß­men­gen vor. Sinn­vol­le Refe­renz­men­gen sind bei einer gerin­gen Pro­dukt­aus­wahl maxi­mal 50 Stück. Damit lässt sich beim Ver­kauf auf dem Markt eine hin­rei­chen­de Pro­dukt­aus­wahl vor­pro­gram­mie­ren. Der Ver­kauf geht damit umso leich­ter. Bei einer gro­ßen Pro­dukt­aus­wahl, wie sie bei­spiels­wei­se bei einer Inven­tur auf der Zähl­waa­ge ermit­telt wird, genü­gen meis­tens 15–20 Stück als Referenzmenge.

Ist der Refe­renz­wert ein­ge­ge­ben, gibt die Waa­ge beim Wägen der grö­ße­ren Men­gen die errech­ne­te Stück­zahl an. Sie run­det immer auf vol­le Stü­cke auf. Je grö­ßer die abge­wo­ge­ne Men­ge ist, des­to irrele­van­ter wird die­se Run­dungs­un­schär­fe.
Typi­sche Wäge­pro­duk­te für die Schrau­ben­waa­ge sind folgende:

  • Schrau­ben, Mut­tern, Unter­leg­schei­ben, Splinte
  • elek­tro­ni­sche Bauteile
  • lose, kon­fek­tio­nier­te Kabel
  • Fly­er, Blis­ter­pa­ckun­gen, etc.
  • Klein­pro­duk­te aus Kunst­stoff wie Spiel­zeug, Smart­pho­ne-Hül­len etc..
  • ande­re, schütt­ba­re und gleich­för­mi­ge Klein­tei­le, die nach Men­ge und nicht nach Mas­se bestimmt wer­den müssen.

Je nach Gerät löscht die Schrau­ben­waa­ge die ein­ge­spei­cher­ten Refe­renz­wer­te nach dem Aus­schal­ten oder behält sie bis zum Über­schrei­ben bei. Die­se Details sind nach Her­stel­ler und Typ unter­schied­lich. In jedem Fall gibt die Betriebs­an­lei­tung prä­zi­se Aus­kunft über die Hand­ha­bung der Inven­tur­waa­ge.
Wie bei jeder Waa­ge gibt die Inven­tur­waa­ge zunächst nur ein Brut­to­ge­wicht an. Für prä­zi­se Mess­ergeb­nis­se ist in jedem Fall ein Tarie­ren, also ein Abzug des Ver­pa­ckungs­ge­wichts, erfor­der­lich. Dies ist bei allen Gerä­ten per Knopf­druck durchführbar.

Inventur – die Stunde der Zählwaage

Bei einer Stich­tags-Inven­tur wer­den alle beweg­li­chen Tei­le eines Betrie­bes gezählt und ver­bucht. Das ist bei Klein­tei­len beson­ders müh­sam. Es ist des­halb zuläs­sig, mit­hil­fe von Inven­tur- oder Zähl­waa­gen die­se Arbeit deut­lich zu erleich­tern. Dazu wird eine abge­zähl­te Klein­men­ge, bei­spiels­wei­se 10, 15 oder 20 Stück, abge­wo­gen. Aus die­sem Gesamt­ge­wicht wird das Durch­schnitts­ge­wicht des Ein­zel­stücks ermit­telt. Die­ser Wert ist anschlie­ßend die Refe­renz beim Abwie­gen von grö­ße­ren Men­gen. Statt jede Schrau­be ein­zeln zu zäh­len, kön­nen Sie die Waa­ge mit dem zuläs­si­gen Maxi­mal­ge­wicht belas­ten. Die Schrau­ben­waa­ge errech­net dar­aus die Men­ge an Ein­zel­stü­cken. Die­ses Ver­fah­ren ist von den Finanz­be­hör­den aner­kannt und beschleu­nigt die Inven­tur erheblich.

Multifunktionales Wägemittel

Die hohe Funk­tio­na­li­tät der Schrau­ben­waa­ge macht sie ide­al für den betrieb­li­chen Ein­satz. Auf­grund ihrer ein­fa­chen Hand­ha­bung und ihrer viel­fäl­ti­gen Nut­zungs­mög­lich­kei­ten eig­net sie sich pro­blem­los auch für fol­gen­de Anwendungen:

  • Lager­be­rei­che
  • Waren­ein­gang
  • Ver­sand
  • Qua­li­täts­kon­trol­le
  • For­schung und Entwicklung.

Wo immer es in die­sen Abtei­lun­gen Wäge­auf­ga­ben gibt, kann die Zähl­waa­ge ein­ge­setzt wer­den. Die Umre­chen- und Zähl­funk­ti­on wer­den Ihre Mit­ar­bei­ter schnell ent­de­cken und zu schät­zen wis­sen. Frü­her oder spä­ter fin­det sich in jedem Ein­satz­ge­biet eine Auf­ga­be, in der die Quan­ti­fi­zie­rung von gro­ßen Men­gen klei­ner Ein­zel­stü­cke erfor­der­lich wird. Selbst Büro­klam­mern las­sen sich mit der Schrau­ben­waa­ge prä­zi­se, schnell und zuver­läs­sig abzählen.

Schraubenwaagen für den mobilen Einsatz

Die meis­ten Schrau­ben­waa­gen sind für den mobi­len Ein­satz kon­zi­piert. Ledig­lich beson­ders gro­ße Gerä­te mit einem Mess­be­reich von über 100 Kilo­gramm wer­den meis­tens als sta­tio­nä­re Waa­gen aus­ge­legt. Frü­her wur­den mobi­le Waa­gen mit Bat­te­rien betrie­ben. Dank der leis­tungs­star­ken Lithi­um-Ionen-Tech­nik ver­fü­gen die meis­ten Gerä­te heu­te über einen wie­der­auf­lad­ba­ren Akku. Der gerin­ge Strom­ver­brauch und die hohe Kapa­zi­tät der heu­te ver­füg­ba­ren Akkus ermög­licht lan­ge Ein­satz­zei­ten. Sie kön­nen mit ihrer frisch auf­ge­la­de­nen Waa­ge damit beru­higt in das nächs­te Markt­wo­chen­en­de star­ten. Ihr Mess- und Zähl­ge­rät wird Sie nicht im Stich lassen.

Der Akku ist bei den meis­ten Gerä­ten wech­sel­bar. Zum Lie­fer­um­fang gehört ein Lade­ge­rät. Bei län­ge­ren Ein­sät­zen ist es des­halb emp­foh­len, einen voll gela­de­nen Wech­selak­ku mit­zu­füh­ren. Damit ist der unter­bre­chungs­freie Betrieb Ihrer Schrau­ben­waa­ge gewähr­leis­tet.
Details über die Hand­ha­bung ste­hen in der Betriebs­an­lei­tung. Bei den meis­ten Gerä­ten wird der Akku auch gela­den, wenn die Maschi­ne im Netz­be­trieb ein­ge­setzt wird. Das ist für spon­ta­ne Orts­ver­än­de­run­gen der Waa­ge beson­ders prak­tisch. In die­sem Fall schal­tet sich der Akku­be­trieb unmit­tel­bar nach dem Abzie­hen des Netz­ste­ckers ein. Inte­grier­te Kon­den­sa­to­ren puf­fern den Spei­cher der Schrau­ben­waa­ge wäh­rend des kur­zen Moments der Umschal­tung zuver­läs­sig ab. Mess- und Ein­stell­ver­lus­te sind damit nicht zu befürchten.

Grenzen von Schraubenwaagen

Schrau­ben­waa­gen haben eine begrenz­te Messprä­zi­si­on. Klei­ne­re Gerä­te kön­nen bis zu einem gewis­sen Gewicht in Schrit­ten von 0,01g bis 5 Gramm arbei­ten. Grö­ße­re Waa­gen haben übli­cher­wei­se eine Ska­lie­rung, die mit 5 Gramm beginnt und dann ab bestimm­ter Gewichts­gren­zen auf 10-Gramm- oder 20-Gramm-Schrit­te umschal­tet. Das ist zwar sehr effi­zi­ent, bei mikro­gramm­ge­nau­en Gewichts­er­mitt­lun­gen ist die­se Ska­lie­rung aber zu grob. 

FAQ

Kann ich die Schraubenwaage auch in der Küche gebrauchen?

Schrau­ben­waa­gen sind sehr prä­zi­se Mess­in­stru­men­te. Sie eig­nen sich pro­blem­los zum Abwie­gen von Zuta­ten oder ande­ren Klein­men­gen. Die inte­grier­te Tara-Funk­ti­on macht den Gebrauch von Tel­lern, Schüs­seln oder ande­ren Abla­gen ohne Mess­ver­lust mög­lich. Eine Schrau­ben­waa­ge hat eine höhe­re Qua­li­tät als eine han­dels­üb­li­che Küchen­waa­ge, des­halb wird sie in die­sem Gebrauch lang­le­bi­ger sein.

Kann ich die Inventurwaage auch außerhalb der Bilanzermittlung verwenden?

Die Ver­wen­dung der Schrau­ben­waa­ge als Inven­tur­waa­ge ist nur ein Bei­spiel von vie­len. Ihre umfang­rei­chen Ein­stell­mög­lich­kei­ten machen die­sen Waa­gen­typ auch ide­al für den Ver­kauf von Kleinst­men­gen.

Muss die Zählwaage geeicht sein?

Die Stück­zäh­lung unter­liegt grund­sätz­lich nicht der Eich­pflicht. Wer­den auf der Waa­ge aber zusätz­lich Gewich­te ermit­telt, wel­che im eich­pflich­ti­gen Ver­kehr Ver­wen­dung fin­den, so muss die­se Waa­ge geeicht sein. Für die­se Waa­gen ist ein Eich­in­ter­vall von maxi­mal 2 Jah­ren (vom 1.1. bis 31.12 des Fol­ge­jah­res) vorgeschrieben.

Ist die Bedienung einer Zählwaage kompliziert?

Die Bedie­nung von Schrau­ben- oder Zähl­waa­gen ist benut­zer­freund­lich. Jeder Anwen­der wird sich schnell mit der Bedie­nung der Waa­ge zurecht­fin­den. Für die kor­rek­te Anwen­dung liegt jedem Gerät eine aus­führ­li­che und leicht ver­ständ­li­che Bedie­nungs­an­lei­tung bei.

Hea­der­bild: © Shut­ter­stock / chello700

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert