Veterinärwaagen für viele Einsatzbereiche und Anwender
Veterinärwaagen liefern objektive Daten über das Gewicht eines Tieres. Eine Tierwaage gibt es in unterschiedlichen Größen, von der Kleintierwaage bis zur Waage mit großen Dimensionen für sehr schwere Tiere. Tierärzte, Tierpfleger in Zoos, Landwirte und Tierzüchter schätzen den Nutzen von hochwertigen Veterinärwaagen. Die Gewichtsermittlung ist ein wichtiger Faktor bei der Dosierung von Futter oder Medikamenten. Auch im häuslichen Gebrauch leistet die Tierwaage gute Dienste.
Wägen statt Schätzen: Warum die exakte Gewichtsermittlung mit Veterinärwaagen sinnvoll ist
Wie hoch ist das Gewicht eines Tieres? Diese Frage beschäftigt Tierärzte ebenso wie Menschen, die zu Hause den Katzennachwuchs aufziehen. Die Gewichtsangabe ist wichtig, um die Entwicklung von Jungtieren nachzuverfolgen. Eine besondere Rolle spielt das Gewicht bei kranken Tieren für die richtige Dosierung der Medikamente. Ob ein junges Tier zunimmt und wächst, ist zwar auch mit dem bloßen Auge zu erkennen. Bei Tieren in der Landwirtschaft sind geschulte Mitarbeiter und Bauern ebenfalls in der Lage, per Augenschein das Gewicht einigermaßen einzuschätzen. Exakte Daten liefert aber nur eine Tierwaage.
Schätzen birgt Risiken: Für unerfahrene Personen ist es relativ schwierig, das Gewicht eines Tieres halbwegs korrekt zu schätzen. Auch mit Erfahrung kann es zu Abweichungen kommen. Wenn geschätzt wird, sollte nach Möglichkeit immer die gleiche Person das Gewicht des Tieres schätzen. Bei kleinen Tieren ist der Prozess noch komplizierter. Zudem ist Fell ein Faktor, der die genaue Schätzung erschwert. Üblich ist in manchen Fällen, wenn keine Waage vorhanden ist, das Tier zu messen. Anhand der Maßangaben, zum Beispiel Länge des Tieres und Rumpfumfang, lässt sich zusammen mit Erfahrungsdaten das Gewicht einschätzen, mit Spielraum nach oben und unten. Wenn verschiedene Personen das Gewicht schätzen, kann es zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.
Das genaue Gewicht ist aber in vielen Bereichen wichtig. Wenn es um die Gabe von Medikamenten für Kleintiere geht, möchte ein Tierarzt möglichst genau wissen, wie viel das Tier wiegt. Die Kleintierwaage fehlt in keiner Tierarztpraxis. Entscheidend ist das Gewicht auch bei der Handaufzucht. In der Natur funktioniert die Fütterung der Jungtiere einwandfrei. Wenn jedoch ein mutterloser Jungigel mit Nahrung versorgt werden soll, ist die Überwachung des Gewichts eine hilfreiche Unterstützung. So lässt sich gut ermitteln, wie viel das Tier zugenommen hat und wie viel gefüttert werden soll. Mit einer Tierwaage sind exakte Gewichtsangaben möglich.
Anwendungsbereiche für Tierwaagen
Veterinärwaagen kommen in vielen Bereichen zum Einsatz. Die Anschaffung einer Veterinärwaage ist für folgende Anwender eine sinnvolle Investition:
- Tierärzte
- Züchter
- Landwirte
- Agrarwirtschaft
- Mastbetriebe
- Haustierhalter
- zoologische Gärten
- Aufzuchtstationen für mutterlose Tiere
- Tierheime
- private Haustierhalter
- Jäger
- Pfleger im Wildtiergehege
Je nachdem, welche Tiere gewogen werden müssen, sind diverse Waagentypen gebräuchlich. In einer Tierarztpraxis, die auf Haustiere spezialisiert ist, gehört eine Kleintierwaage zur Standardausstattung. Nachdem manche Hunderassen durchaus ein höheres Gewicht auf die Waage bringen, ist eine Standwaage sinnvoll. Tierärzte im landwirtschaftlichen Bereich nutzen große Veterinärwaagen, um das Gewicht von Kälbern, Ferkeln und ausgewachsenen Tieren zu ermitteln.
In Zucht- und Mastbetrieben aller Art darf eine Tierwaage ebenfalls nicht fehlen. Darüber hinaus gibt es viele weitere Bereiche, in denen Veterinärwaagen unverzichtbar sind. Auch in der Forschung gehören Tierwaagen dazu, wenn Medikamente für Tiere entwickelt werden oder wenn Tierversuche stattfinden. Veterinärwaagen eignen sich zum Wägen von Wildtieren, etwa dann, wenn ein verletztes Tier versorgt werden muss.
Anforderungen an gute Tierwaagen
Die Hauptproblematik beim Wägen von Tieren besteht darin, dass ein Tier nicht auf Kommando stillhält. Die Waage muss also Bewegungen ausgleichen. Zudem haben viele Tiere einen Fluchtreflex. Es ist notwendig, das Tier so lange auf der Waage zu halten, bis das Wägeergebnis vorliegt. Der Wägevorgang soll angstfrei, stressfrei und sicher stattfinden. Außerdem sollten die Daten gespeichert werden können, sehr gut ist beispielsweise eine Übertragung auf digitale Endgeräte.
Das Messergebnis muss exakt sein. Bei größeren Tieren kommt es nicht auf jedes Gramm an, im Aufzuchtbereich von Vögeln, Fischen, Reptilien und Kleintieren ist jedoch eine genaue Angabe wichtig. Präzise Daten sind auch wesentlich, wenn Insekten oder Mäuse als Lebendfutter dienen.
Selbstverständlich muss eine gute Veterinärwaage robust und langlebig sein. Die Verarbeitung und die verwendeten Materialien müssen eine hohe Qualität aufweisen, damit die Waage dauerhaft einsatzfähig ist. Je nach Verwendungszweck und Einsatzbereich sollen Veterinärwaagen eichfähig sein.
Unterschiedliche Waagentypen für Tiere im Überblick
Kleintierwaagen und Haustierwaagen eignen sich ideal für eine Tierarztpraxis oder für den Hausgebrauch. Damit lassen sich kleinere Hunde, Welpen, Katzen, Kaninchen, Hamster und Meerschweinchen gut wägen. Die Tiere werden auf die Wägeplatte oder in eine aufsteckbare Schale gesetzt. Auch für Schildkröten eignet sich dieser Waagentyp gut. Für Papageien, Tauben und andere Vögel ist eine Vogelwaage die richtige Variante. Dabei handelt es sich um eine Feinwaage mit einer integrierten Sitzstange. Ebenso können kleinere Reptilien mit einer Feinwaage gewogen werden.
Die Kleintierwaage ist für ein Gewicht bis zu maximal 50 kg konzipiert. In dem umfangreichen Angebot an Kleintierwaagen gibt es auch Waagen mit niedrigeren Höchstgewichten. Die Wägeschritte erfolgen je nach Waagenhersteller in 2‑Gramm- oder 5‑Gramm-Schritten. Kleintierwaagen sind in der Regel mit einer Schale ausgestattet, in der das zu wägende Tier liegt. Alternativ gibt es auch Kleintierwaagen mit einer Standfläche. Eine rutschfeste Beschichtung ist sinnvoll, damit das Tier einen sicheren Stand hat. Etliche Modelle sind mit einem Tragegriff versehen. So kann die Waage leicht transportiert oder weggeräumt werden. Sehr kleine, flinke Tiere lassen sich gut mit einer Hängewaage wägen.
Auch ruhige Tiere sind oft nervös und zappelig, wenn sie auf die Waage sollen. Viele digitale Tierwaagen haben deshalb die sogenannte Tierwiegefunktion. Wenn sich Tiere bewegen, werden die Wägezellen ungleichmäßig belastet. Die Tierwiegefunktion wertet die schwankenden Daten aus und ermittelt rechnerisch das Gewicht des Tiers. Schließlich ist auch die Tarafunktion eine sinnvolle Ergänzung. Zunächst kommt ein Behälter auf die Waage, dann wird die Waage mit der Tarafunktion auf null gestellt und das Tier mitsamt dem Käfig, Katzenkorb oder ähnlichem gewogen. Das Nettogewicht des Tieres ist sichtbar. Eine weitere interessante Funktion ist die Milk-Intake-Funktion. Die Funktion ermittelt präzise die getrunkene Milchmenge.
Für schwerere Haustiere eignen sich Plattformwaagen mit einer niedrigen Einstiegshöhe. Die Wägefläche besteht aus Edelstahl oder einem anderen leicht zu reinigenden Material. Bei einigen Modellen kann die Fläche mit einer rutschfesten Gummimatte ergänzt werden. Gute Plattformwaagen haben eine sogenannte HOLD-Funktion. Das bedeutet, dass bei unruhigen Tieren ein Gewichtswert eingefroren wird und so eine exakte Gewichtsermittlung möglich ist. Die HOLD-Funktion ist ebenso eine sinnvolle Komponente wie die Tierwiegefunktion. Des Weiteren ist die Waage mit einer Tarierfunktion ausgestattet. Einige Veterinärwaagen für große, schwere Tiere haben eine Additionsfunktion. Die Bau- und Funktionsweise einer Veterinärwaage als Plattformwaage gleicht der Bodenwaage, die in der Industrie und in der Landwirtschaft genutzt wird.
Plattformwaagen und weitere Veterinärwaagen für große, schwere Tiere
Veterinärwaagen für große, schwere Tiere sind in diversen Ausführungen erhältlich. Die Plattformwaage ist, je nach Modell, für ein Gewicht bis zu 1.500 Kilogramm geeignet. Geht das vermutete Gewicht darüber hinaus, kann eine Sonderanfertigung infrage kommen oder eine in den Boden integrierte Waage, über die das Tier geht. Alternativ gibt es Kranwaagen für sehr schwere Tiere. Plattformwaagen sind mit und ohne Schutzgitter erhältlich. Ob das Gitter verwendet wird, hängt vom Temperament, vom Fluchtverhalten und von der Gefährlichkeit des Tieres ab. Die Ablesung erfolgt in 500-Gramm- oder 1000-Gramm-Schritten.
Eine weitere Unterscheidung ist die Einteilung in Einzeltierwaagen und Gruppentierwaagen. Auf einer Einzeltierwaage wird nur ein Tier gewogen, sie ist auch als mobile Waage im Einsatz. Gruppentierwaagen ermitteln das Gesamtgewicht von mehreren Tieren. Dieser Waagentyp kommt hauptsächlich in Schweinemastbetrieben zur Verwendung. Gruppentierwaagen sind stationäre Veterinärwaagen. Eine Gruppentierwaage eignet sich zum Selektieren, wenn sie mit einem Ampelsystem ausgestattet ist. So lassen sich Tiere, überwiegend Schlachttiere, unkompliziert nach Gewicht sortieren. Standwaagen in der Milcherzeugung können so ausgestattet sein, dass das ermittelte Gewicht unmittelbar zur Futtermenge führt.
Einige Beispiele für Veterinärwaagen:
- Kleintierwaage mit Schale oder Standfläche, passend für Tiere mit einem Gewicht bis zu 15 Kilogramm
- Kleintierwaage/Hundewaage als Plattformwaage, je nach Modell geeignet für Hunde und andere mittelschwere Tiere mit einem Gewicht bis zu 60, 150 oder 300 Kilogramm
- Mobile Ferkelwaage, mit unterschiedlichen Gewichtsbereichen und einer stabilen Plattform aus Edelstahl
- Kälberwaage mit Schutzgitter und Plattform, Wägebereich bis 300 Kilogramm
- Pferdewaage für Fohlen und Pferde, als Plattformwaage konstruiert, mit robustem Gummibelag, Wägebereich bis 1.000 oder 1.500 Kilogramm
- Einzeltierwaage mit Plattform und geschlossenen Seiten, Wägebereich bis 300 Kilogramm
- Großtierwaage für Bullen und Rinder, mit Plattform und Schutzgitter, geeignet für Tiere mit einem Gewicht bis 1.500 Kilogramm
- Tierwaage als Sonderanfertigung für zoologische Gärten, Federwaage, geeignet für Fische, mit einer grammgenauen Gewichtsangabe
- Tierwaage, in den Boden eingelassen, mit elektronischen Messzellen
Die letztgenannte Version ist für große Tiere, Wildtiere und Tiere in Zoos oft die angenehmste Variante. Die Tiere laufen über die Wägefläche. Das Gewicht wird zuverlässig und stressfrei ermittelt, indem die Daten der einzelnen Felder digital erfasst und berechnet werden.
Zubehör und Sonderausstattung für Veterinärwaagen
Für fast alle Modelle ist umfangreiches Zubehör vorhanden. So kann beispielsweise bei einer Kleintierwaage die Standfläche mit einer Schale ergänzt werden. Schutzgitter oder geschlossene Seitenteile sind für Plattformwaagen erhältlich. Anstatt Strombetrieb kann eine Tierwaage mit Akku oder Batterien betrieben werden.
Sicherheit, Haltbarkeit und Hygieneanforderungen für Veterinärwaagen
Eine Veterinärwaage muss sicher sein, vor allem dann, wenn Wildtiere, Zootiere, Rinder und Pferde gewogen werden. Weder darf sich das Tier verletzen noch die Waage beschädigt werden. Schutzgitter und ein rutschfester Bodenbelag sind bei Veterinärwaagen meist Standard oder lassen sich nachrüsten. Sehr sinnvoll sind automatische Verriegelungen, die per Fernbedienung gesteuert werden. Kabel sind im Idealfall geschützt verlegt, sodass es bei unruhigen Bewegungen nicht zu Beschädigungen kommt.
Die Haltbarkeit ist ebenfalls ein wichtiges Kriterium. Die Waage muss robust und strapazierfähig sein. Gerade im hochpreisigen Bereich kommt es auf eine stabile, hochwertige Verarbeitung an, damit die Tierwaage über einen langen Zeitraum verwendungsfähig bleibt.
Der dritte Punkt betrifft die Hygiene. Tierwaagen müssen leicht zu reinigen sein. In der Tierarztpraxis, im Zoo, im Zuchtbetrieb oder in der Agrarwirtschaft ist es erforderlich, dass Veterinärwaagen schnell und einfach desinfiziert werden können. Alle verbauten Materialien sollten die Reinigung gut vertragen – das gelingt mit robusten Kunststoffen und korrosionsfreiem Edelstahl oder Aluminium.
Veterinärwaagen mit moderner Technologie
Die Erfassung und Anzeige der Gewichtsdaten erfolgt bei modernen Tierwaagen elektronisch. Auf einem gut sichtbaren Display ist das Gewicht einfach ablesbar. Die Daten können per Kabel oder USB-Stick auf den PC übertragen werden. So hat der Anwender einen guten Überblick, er kann die Gewichtsdaten speichern und in einer Tabelle erfassen.
Veterinärwaagen mit Datenspeicher und RFID/EID gehören zu der neuesten Generation unter den Tierwaagen. Bei RFID/EID handelt es sich um die automatische Tiererkennung. Tiere, die eine einzigartige Identifizierungsnummer haben (am Tier mit einer elektronischen Ohrmarke angebracht), werden automatisch erkannt und erfasst. Beim Wägen wird das Gewicht digital dem jeweiligen Tier zugeordnet. Die Daten werden inklusive Datum und Uhrzeit gespeichert. Anschließend können die Daten mit einem USB-Stick auf den PC übertragen und ausgewertet werden.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Welche Gewichtsbereiche umfasst eine Veterinärwaage?
Kleintierwaagen eignen sich für ein Gewicht bis zu 30, 60, 100 oder 150 Kilogramm, abhängig vom jeweiligen Modell. Mit großen Plattformwaagen oder Bodenwaagen können Tiere mit einem Gewicht bis zu 3.000 Kilogramm gewogen werden.
Welche Waage eignet sich für Haustiere?
Das kommt auf die Größe des Tieres an. Wer einen Welpen aufzieht, sollte die Endgröße mit berücksichtigen. Kleintierwaagen gibt es für unterschiedliche Gewichtsbereiche. Damit das Tier gut und sicher gewogen werden kann, sind Kleintierwaagen mit einer Plattform und/oder einer Schale ausgestattet.
Woran erkennt man gute Tierwaagen?
Gute Tierwaagen sind stabil und robust. Das Wägeergebnis wird präzise und gut sichtbar angezeigt. Die Veterinärwaage muss sich schnell und einfach reinigen beziehungsweise desinfizieren lassen. Hochwertige Materialien und eine solide Verarbeitung sind essenziell.
Was hilft, wenn das Tier auf der Waage nicht stillhält?
Dafür sind moderne Veterinärwaagen und Kleintierwaagen mit speziellen Funktionen ausgestattet. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Waage über eine Tierwägefunktion beziehungsweise HOLD-Funktion verfügt.
Welche Veterinärwaagen verwendet man für schwere Tiere?
Große und schwere Tiere, zum Beispiel Bullen und Rinder, werden auf Plattformwaagen gewogen. Damit das Tier an Ort und Stelle bleibt, kann die Waage mit Schutzgittern und einer automatischen Verriegelung ausgestattet werden. Infrage kommt auch eine Bodenwaage.
Wie wiegt man einen Elefanten?
Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Elefanten können mithilfe einer Plattformwaage gewogen werden. Alternativ eignen sich in den Boden eingelassene Wägezellen. Der Elefant wird über den Bereich geführt oder geht selbstständig darüber. Das Gewicht wird elektronisch berechnet. Ebenso kann eine Kranwaage genutzt werden.
Gibt es Tierwaagen für sehr leichte Tiere?
Für sehr kleine und sehr leichte Tiere eignen sich eine Kleintierwaage mit einer präzisen Grammeinteilung, eine Federwaage oder eine Laborwaage.
Welche besonderen Funktionen hat eine Veterinärwaage?
Zu den nützlichen Funktionen zählt die Tierwiege- oder HOLD-Funktion. Außerdem sollte die Tierwaage eine Tara-Funktion sowie abhängig vom Verwendungszweck eine Additionsfunktion haben. In Großbetrieben sind Waagen mit Tiererkennungsfunktion sinnvoll.
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