Messmittelmanagement: Was bedeutet das?
Eine Neukalibrierung der Prüf- und Messmittel geht oft mit hohem Zeit- und Kostenaufwand einher; meist sind mehrere Partner involviert.
So erfolgt im Rahmen des Messmittelmanagements nicht nur eine umfassende Bestandsaufnahme der vorhandenen Messmittel, sondern auch eine Planung des Eichungs- und Kalibrierungsprozesses. Entsprechend gilt es, Termine festzulegen und die Durchführung der Überprüfung zu organisieren. Das Messmittelmanagement hat zudem die Aufgabe die anfallenden Kosten zu kalkulieren, sodass eine hohe Planungssicherheit gegeben ist.
Messmittel und Messmanagement
Beim Terminus “Messmittelmanagement” handelt es sich nicht um einen geschützten Normbegriff. Unter “Messmittel” werden im Allgemeinen neben Messgeräten wie Waagen auch entsprechende Software, Referenzmaterial, Messnormale sowie apparative Hilfsmittel oder eine Kombination aus diesen subsumiert, die zur Realisierung eines Messprozesses notwendig sind. Diese Definition von Messmitteln folgt der DIN EN ISO 9000:2005.
Der Begriff “Messmittelmanagement” bezieht sich dagegen auf alle Tätigkeiten der Planung, Leitung, Organisation sowie der Kontrolle der von einem Unternehmen benötigten und auch verwendeten Messmittel. Dabei verfolgt das Messmanagement das Ziel, sicherzustellen, dass alle vorhandenen Messmittel, die an sie gestellten Anforderungen in Bezug auf den beabsichtigten Gebrauch erfüllen.
Relevante Normen für das Messmittelmanagement
Für Prüflabore ist ein fester Ansprechpartner in den jeweiligen Unternehmen wichtig, der die Vorab-Organisation übernimmt. Durch eine gute Vorbereitung dank Messmittelmanagement können Kosten und Zeit bei der Kalibrierung gespart werden. In Bezug auf die Kalibrierung und Überwachung für den Umgang mit Prüf- und Messgeräten existieren differente Normen zum Luftdruck, der Temperatur und der Luftfeuchte. Folgende Punkte sollte ein Beauftragter des Messmittelmanagements beachten:
- Existiert eine vollständige Liste aller Messmittel des Unternehmens? Falls nicht, sollte eine erstellt werden?
- Wo befinden sich die Messmittel?
- Wurden alle Messmittel ordnungsgemäß verwendet? Falls nicht, ist eine sofortige Kalibrierung notwendig.
- Bei welchen Messmitteln ist eine Rekalibrierung notwendig?
- Wann kann ein Termin mit einer akkreditierten Wägetechnik-Firma vereinbart werden?
- Sind die Messmittel so aufgestellt, dass sie zugänglich sind? (Labor, Logistik, ect.)
- Liegt eine lückenlose Zertifizierungsgeschichte vor?
Hinzu kommen unterschiedliche Vorgaben für Kalibrierlabore, die eingehalten werden sollten, aber nicht müssen. Als Grundlage für ein zertifizierungstaugliches und prozessorientiertes Messmittelmanagement dienen die folgenden Normen:
- DIN EN ISO 10012:2004
- DIN EN ISO 9001:2008
- DIN EN ISO/IEC 17025:2005
- AQAP-2130
- ISO/TS 16949:2009
- DAkkS-DKD-Reihe
- etc. pp.
DAkkS Kalibrierung und Rechtssicherheit
Die nationale Akkreditierungsstelle der Bundesrepublik Deutschland ist die Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH. Die DAkkS hat die Aufgabe Prüf- und Kalibrierlaboren nach DIN EN ISO/IEC 17025 zu begutachten, zu akkreditieren und zu überwachen. Der Vorteil einer akkreditierten Kalibrierung besteht darin, dass die Kalibrierscheine der DAkkS weltweit anerkannt werden. Dies ist durch multilaterale Abkommen bedingt, die zwischen der European Cooperation For Accreditation (EA) und der International Laboratory Accreditation Cooperation (ILAC) bestehen und eine gegenseitige Anerkennung der Akkreditierungssysteme beinhalten.
Diese Normen geben Ihnen als Unternehmen Rechtssicherheit, denn dort wird geregelt, wie Ihre Waagen und andere Messmittel geeicht werden müssen. Damit Sie keine bösen Überraschungen bei der Rekalibrierung Ihrer Waagen erleben, sollten Sie einen festen Mitarbeiter haben, der mit dem Messmittelmanagement in Ihrer Firma betreut ist. Durch eine verbesserte Organisation können Sie Kalibrierungskosten einsparen. Weitere Informationen zur DAkkS Kalibrierung gibt es hier auf den Seiten der AS-Wägetechnik. Bei weiterführenden Fragen freuen wir uns auf Ihren Anruf!
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