Goldwaage in der Praxis

Karat- und Goldwaagen in der Praxis

Haben Sie schon ein­mal die Rede­wen­dung “Jedes Wort auf die Gold­waa­ge legen” gehört? Der Ursprung die­ser Rede­wen­dung lässt sich tat­säch­lich auf Gold­waa­gen zurück­füh­ren. Die­se dien­ten bereits seit vie­len Jah­ren als Mess­in­stru­ment, wel­ches beson­ders emp­find­lich war und somit ein äußerst prä­zi­ses Mess­ergeb­nis lie­fern konn­te. 
Im fol­gen­den Arti­kel erfah­ren Sie mehr dar­über, wie Karat- und Gold­waa­gen in der Pra­xis funktionieren. 

Was ist eine Goldwaage und was prüfen Sie damit?

Gold­waa­gen wer­den bei­spiels­wei­se von Juwe­lie­ren ver­wen­det, um das Gewicht eines Schmuck­stücks und damit sei­nen Wert zu ermit­teln. Das Wie­gen von Gold spielt daher eine ent­schei­den­de Rol­le beim Kauf und Ver­kauf von Gold. 
Dabei wird zwi­schen Gold­waa­gen für den pri­va­ten Gebrauch und Gold­waa­gen für den gewerb­li­chen Gebrauch unter­schie­den. 
Bei der Gold­waa­ge für den pri­va­ten Gebrauch geht es im Grun­de nur dar­um, das Gewicht des Gol­des zu ermit­teln. Bei Gold­waa­gen für den gewerb­li­chen Gebrauch ist zusätz­lich eine amt­li­che Eichung erfor­der­lich, da die­se Waa­gen für den Ver­kauf von Gold ver­wen­det werden. 

Die Bedeutung von Karat bei Edelsteinen und Gold

Die Bedeu­tung von Karat kann mehr­deu­tig sein. Das metri­sche Karat ist eine Gewichts­ein­heit zur Bestim­mung von Edel­stei­nen, wohin­ge­gen die Karat-Anga­be bei Gold­le­gie­run­gen den Fein­ge­halt von Schmuck­stü­cken defi­niert. 

Metrisches Karat

Die Maß­ein­heit des metri­schen Karats wird in Deutsch­land mit den Buch­sta­ben “Kt” abge­kürzt, im öster­rei­chi­schen und schwei­ze­ri­schen Raum ist die Abkür­zung “ct” üblich. Die Karat-Anga­be ermög­licht es, den genau­en Wert des Dia­man­ten zu ermit­teln, da selbst Exper­ten mit blo­ßem Auge nicht erken­nen kön­nen, wie kost­bar ein Edel­stein ist. 

Ein Karat ent­spricht genau 0,2 Gramm.

Um den tat­säch­li­chen Wert eines Dia­man­ten zu bestim­men, mes­sen Exper­ten den Edel­stein mit­hil­fe der vier Cs. Die­se ste­hen für Carat, Color, Cla­ri­ty und Cut, also das Gewicht, die Far­be, die Rein­heit und den Schliff. Der Karat-Gehalt ist dabei ein “unsicht­ba­rer” Fak­tor, da Sie die­sen nicht auf Anhieb erken­nen kön­nen. Das Gewicht des Dia­man­ten macht jedoch einen erheb­li­chen Unter­schied hin­sicht­lich sei­nes Wer­tes aus.

Wie werden Edelsteine heutzutage gemessen?

Für die Mes­sung eines Dia­man­ten oder eines ande­ren Edel­steins benö­ti­gen Sie eine Fein­waa­ge. Die­se muss vor dem Ein­satz auf ihre Mess­ge­nau­ig­keit geprüft wer­den, sodass kei­ne gra­vie­ren­den Abwei­chun­gen auf­tre­ten kön­nen. Außer­dem muss stets sicher­ge­stellt wer­den, dass weder Wär­me­quel­len noch Zug­luft oder Erschüt­te­run­gen die Mes­sung nega­tiv beeinflussen. 

Grund­sätz­lich ent­spricht ein Karat genau 0,2 Gramm. Bei klei­ne­ren Dia­man­ten wird jedoch in der Regel in Punk­ten gemes­sen. Ein Punkt ist der hun­derts­te Teil eines Karats, also: 

100 Punk­te = 200 Mil­li­gramm = 0,2 Gramm = 1 Kt = 1 Karat.

Ein Halb­ka­rä­ter hat dem­entspre­chend 50 Punk­te und ein Vier­tel­ka­rä­ter 25 Punkte.

Karat-Angabe: Die Beziehung zwischen dem Wert und dem Gewicht

Die Annah­me, dass der Preis eines Dia­man­ten direkt mit sei­ner Grö­ße zusam­men­hängt, ist weit ver­brei­tet. Dies ist aller­dings ein Irr­glau­be. Wie bereits auf­ge­führt, sind ins­ge­samt vier Fak­to­ren (Karat, Far­be, Rein­heit und Schliff) ent­schei­dend für den Wert eines Edel­steins. Die Rein­heit gibt an, wie sicht­bar die Ein­schlüs­se im Edel­stein sind. Die Far­be kann von weiß bis gelb­lich ein­ge­ord­net wer­den. Je hel­ler ein Dia­mant ist, des­to höher ist auch sein Wert. 

Ein Son­der­fall sind Stei­ne, die in allen Far­ben des Regen­bo­gens glän­zen. Sol­che soge­nann­ten “fan­cy colou­red dia­monds” bezie­hen ihre Fär­bung aller­dings in ers­ter Linie durch den spe­zi­el­len Schliff. Die Qua­li­tät des Schliffs bestimmt die Bril­lanz eines Edel­steins. Dabei gilt: Je höher die Qua­li­tät, des­to strah­len­der bril­liert der Stein.
Obwohl kein direk­ter Zusam­men­hang zwi­schen der Grö­ße und dem Wert eines Steins besteht, gibt es eine Bezie­hung zwi­schen sei­nem Gewicht und sei­nem Wert. Der Preis steigt jedoch nicht gleich­mä­ßig mit zuneh­men­der Karat­zahl, son­dern springt expo­nen­ti­ell an. So bei­spiels­wei­se zwi­schen einem 0,95-karätigen und einem ein­ka­rä­ti­gen Stein. 

Grund für einen sol­chen Preis­an­stieg ist die Rari­tät gro­ßer Dia­man­ten. Mit zuneh­men­der Karat­zahl steigt auch der Preis schlag­ar­tig an. So ist der Preis­un­ter­schied zwi­schen einem Stein mit drei und vier Karat wesent­lich grö­ßer als zwi­schen zwei Stei­nen mit einem und zwei Karat. Trotz­dem wird zur Vor­sicht gera­ten: Es ist weder von der Grö­ße noch vom Gewicht (in Kt) allein abhän­gig, wie kost­bar der Schmuck­stein wirk­lich ist.

Feingehalt von Goldlegierungen messen

Der Begriff “Karat” wird eben­falls ver­wen­det, um den pro­zen­tua­len Gewichts­an­teil von rei­nem Gold an der Gesamt­mas­se einer Legie­rung anzu­ge­ben. Für die Her­stel­lung von Gold­le­gie­run­gen wer­den vor­wie­gend Kup­fer und Sil­ber ein­ge­setzt. Der Fein­ge­halt in Karat wird in einem Ver­hält­nis von 24 Tei­len ange­ge­ben. Ein Karat Gold ent­spricht also 1/24 Gewichts­tei­len Gold (= 4,167 %). Eine Rein­heit von hun­dert Pro­zent (24/24) ist prak­tisch unmög­lich, da even­tu­el­le Unrein­hei­ten nie voll­stän­dig besei­tigt wer­den kön­nen. Des­halb ent­spricht 24-karä­ti­ges Gold einem Rein­heits­grad von 99,99 %.
Der Rein­heits­grad von Gold­le­gie­run­gen kann anstel­le des Begriffs “Karat” auch in 1/1000 Tei­len ange­ge­ben wer­den. So ent­spricht Gold mit 24 Karat einem Anteil von 999,9 Teilen.

Welche Waagen kommen für die Messung von Gold infrage? 

Zunächst ein­mal ist zu erwäh­nen, dass die Wahl einer Gold­waa­ge davon abhängt, ob Ihnen eine stand­ort­ge­bun­de­ne Waa­ge aus­reicht oder nicht. Hier ist die Emp­feh­lung bes­ser, von Anfang an eine höhe­re Inves­ti­ti­on zu täti­gen. Höher­prei­si­ge Fein­waa­gen ver­fü­gen über ein eige­nes inter­nes Jus­tier­ge­wicht. Sie kön­nen daher an jedem Ort pro­blem­los nach­jus­tiert wer­den.
Mit einer Gold­waa­ge der Genau­ig­keits­klas­se III geht Ihr Hand­lungs­spiel­raum noch wei­ter. Vie­le die­ser Prä­zi­si­ons­waa­gen funk­tio­nie­ren unter bestimm­ten Bedin­gun­gen in einem breit gefä­cher­ten Ein­satz­ge­biet, teil­wei­se sogar landesweit. 

Hin­weis: Nicht alle die­ser Waa­gen wer­den als Gold­waa­gen bzw. Karat­waa­gen ein­ge­setzt, da ihnen oft die für Gold­waa­gen vor­ge­schrie­be­ne Min­dest­last fehlt. Gold­waa­gen mit den Eich­klas­sen 1 und 3 kom­men sel­te­ner vor, wäh­rend die Eich­klas­se 2 die am häu­figs­ten ver­wen­de­te Eich­klas­se für Prä­zi­si­ons­waa­gen zum Wie­gen von Gold ist.
Bei der Eichung von Gold­waa­gen gibt es zwei rele­van­te Genauigkeitsklassen:

Um die rich­ti­ge Karat- oder Gold­waa­ge für den Edel­me­tall-Han­del zu fin­den, soll­ten Sie sich ein­ge­hend mit dem The­ma beschäf­ti­gen. Besu­chen Sie unse­ren Shop und infor­mie­ren Sie sich über die ver­schie­de­nen Modelle.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Karat- und Goldwaagen (FAQ):

Was ist eine Goldwaage?

Gold­waa­gen wer­den ins­be­son­de­re von Juwe­lie­ren ein­ge­setzt, um die Mas­se eines bestimm­ten Schmuck­stücks und damit sei­nen Wert zu bestimmen.

Was prüft man mit einer Goldwaage?

Eine Gold­waa­ge wird ver­wen­det, um das Gewicht von Gold oder eines Schmuck­stücks zu mes­sen. Damit lässt sich der pro­zen­tua­le Anteil des rei­nen Gol­des an der Gesamt­mas­se einer Legie­rung berechnen. 

Was bedeutet Karat? 

Der Begriff Karat kann unter­schied­lich inter­pre­tiert wer­den. Das metri­sche Karat ist eine Gewichts­ein­heit zur Bestim­mung von Edel­stei­nen, wäh­rend die Karat-Anga­be für Gold­le­gie­run­gen den Fein­ge­halt von Schmuck­stü­cken definiert.

Was sind die vier Cs, wenn man über Edelsteine spricht?

Die vier Cs sind die vier Haupt­merk­ma­le, an denen Sie den Wert eines Edel­steins mes­sen kön­nen. Die Buch­sta­ben ste­hen für Cut (Schliff), Color (Far­be), Cla­ri­ty (Rein­heit) und Carat (Karat).

Hea­der­bild: © Shutterstock/Djohan Shahrin

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