DAkkS oder Iso Kalibrierung – Was ist der Unterschied?
Unterschied zwischen DAkkS und ISO Kalibrierung
Werden Messgeräte verwendet, fordert die Qualitätssicherung, dass diese regelmäßig kontrolliert werden. Nur so ist für Kunden sichergestellt, dass diese wirklich genau funktionieren und die Messung zuverlässig und korrekt ist.
Immerhin dient Messtechnik als Grundlage für Entscheidungen, sie ist beim Einkaufen, in der Medizin, beim Bau und an vielen anderen Orten zuverlässig dort, wo etwas gewogen, gemessen oder abgerechnet werden muss. Für eine solide und korrekte Messung sind verlässliche Kalibrierungen notwendig. Hier zeigen wir, was der Unterschied zwischen einer DAkkS und einer ISO Kalibrierung ist.
Kalibrieren – eine Definition
Wird ein Messgerät kalibriert, wird es mithilfe eines genau dokumentierten Verfahrens mit den Werten eines Normals verglichen. Dabei werden eventuelle Abweichungen festgestellt und dokumentiert. Wird beispielsweise ein Thermometer kalibriert, wird es bei einer genau definierten Temperatur mit dem Normalthermometer verglichen. Gibt es eine Differenz, wird diese dokumentiert.
Die ISO-Kalibrierung
Bei der ISO-Kalibrierung wird die ISO 9001 angewendet. Sie ist eine Standard-Kalibrierung, bei der die Messgeräte direkt oder indirekt mithilfe von rückgeführten Normalen (Prüfgewichte) auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Die DIN ISO 9001 garantiert eine gleichbleibende Qualität, gesichert unter anderem eben durch Prüfmittel, die wiederum regelmäßig rekalibriert werden. Somit ist eine wiederkehrende Rückführung auf das sogenannte Ur-Normal gesichert. Sämtliche Messergebnisse sind somit klar vergleichbar.
Da die ISO-Kalibrierung von Fachbetrieben oder Laboratorien durchgeführt werden kann, die nicht über eine Akkreditierung verfügen, ist diese in der Regel kostengünstiger. Sie reicht dann aus, wenn für die Messgeräte nicht zwingend eine DAkkS Kalibrierung vorgeschrieben ist. Allerdings besitzen die dabei erteilten Kalibrierscheine keine weltweite Gültigkeit und werden daher gelegentlich von Auditoren abgelehnt. Die ISO-Kalibrierung ist kostengünstig, schnell und effizient. Für Messgrößen, für die es keine Akkreditierung nach DAkkS gibt, ist die ISO-Kalibrierung ebenfalls sehr gut geeignet.
Die DAkkS Kalibrierung
Die DAkkS ist die Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH, die nationale Akkreditierungsstelle in Deutschland. Sie ist für die Akkreditierung, Überwachung und Begutachtung der Laboratorien nach DIN EN ISO/ IEC 17025 zuständig. Die Norm enthält sämtliche Anforderungen an die entsprechenden Laboratorien und deren Systeme zum Qualitätsmanagement. Erfüllt ein Laboratorium die von der Behörde nach DAkkS-Kalibrierung geforderten Kriterien, schlägt sich das auf die Kosten der Kalibrierung nieder. Dafür wird ein Kalibrierschein ausgestellt, der international anerkannt und gültig ist. Das garantieren Abkommen wie die European Cooperation For Accreditation (EA) und die International Laboratory Accreditation Cooperation (ILAC). Für die Sicherung der hohen Qualität wird jedes akkreditierte Labor regelmäßig reakkreditiert und extern begutachtet.
Der Unterschied zwischen DAkkS oder ISO Kalibrierung
Selbstverständlich sind beide, also DAkkS oder ISO-Kalibrierung, mit den Messgrößen darstellbar. Sie werden beide sorgfältig und umfangreich dokumentiert. Während die ISO-Kalibrierung nach DIN EN ISO 9001 durchgeführt und optimiert wird, werden die DAkkS Verfahren von der Akkreditierungsstelle regelmäßig geprüft. Grundsätzlich gilt, dass beide Verfahren rückführbar sind. Gibt es Auflagen, die das Unternehmen erfüllen muss, kann eine DAkkS-Kalibrierung erforderlich sein.
Der wesentliche Unterschied ist die jeweilige Anerkennung der hierbei erteilten Kalibrierscheine. Während die ISO-Kalibrierung nach DIN EN ISO 9001 durchgeführt wird, wird eine DAkkS-Kalibrierung von einem entsprechend akkreditierten Laboratorium durchgeführt und damit von der Akkreditierungsstelle überwacht. Da die Akkreditierung garantiert, dass der Kalibriervorgang nach strengsten Regeln und einem validierten Verfahren abläuft, werden die dafür erstellten Dokumente (DAkkS-Kalibrierscheine) weltweit anerkannt.
Ein weiterer Vorteil des DAkkS-Kalibrierscheines ist die darin enthaltene Formel zur Bestimmung der Messunsicherheit. Mit ihrer Hilfe kann der Verwender der Waage die abgelesenen Messwerte korrekt bewerten.
Regelmäßige Kalibrierung garantiert eine hohe Qualität
Jede Waage, jedes Messmittel muss überwacht und in festgelegten Abständen kalibriert und geeicht werden. Das ist notwendig, damit beispielsweise Abfüllanlagen immer die gleiche Menge abfüllen und damit die vorgeschriebenen Mindestabfüllmengen einhalten. Entsprechende Vorschriften des Gesetzgebers zur Eichung sind, unbhängig davon, zusätzlich einzuhalten.
Für die Kalibrierung gibt es allerdings keine gesetzliche Vorschrift, sie ist eine Maßnahme zur Sicherung der Qualität. Geht es dagegen um Produkthaftung, Abnahmeprüfungen oder Begutachtungen, ist die DAkkS-Kalibrierung Standard. Grundsätzlich kann sowohl eine DAkkS oder ISO-Kalibrierung erfolgen. Diese stellt die Qualität der Produkte oder Dienstleistungen sicher.
Fazit: Der Vergleich von DAkkS oder ISO Kalibrierung
Muss eine Messeinrichtung wie eine Waage regelmäßig kalibriert werden, ist die Entscheidung zu treffen, ob eine DAkkS oder ISO-Kalibrierung durchgeführt werden muss. Auch wenn die ISO-Kalibrierung in der Regel preiswerter ist, reicht sie nicht immer aus, vor allem dann nicht, wenn es um die internationale Anerkennung der Kalibrierscheine geht.
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