Eichpflicht für Waagen: Ein wichtiger Schutz für Sie und Ihre Kunden

Was die Waa­ge im Geschäft anzeigt, soll­te schon stim­men – auf die­sen Grund­satz ver­las­sen sich täg­lich Mil­lio­nen von Men­schen auf der gan­zen Welt. Schließ­lich soll­ten 100 Gramm Käse immer 100 Gramm und nicht in Wirk­lich­keit 98 oder 102 Gramm sein. Damit das ange­zeig­te Gewicht immer dem phy­si­ka­li­schen Gewicht des Wie­ge­gu­tes ent­spricht, müs­sen Waa­gen zu fes­ten Ter­mi­nen geeicht wer­den. Auch die heu­te übli­chen elek­tro­ni­schen Waa­gen sind, wie alle ande­ren Mess­ge­rä­te auch, prä­zi­se und emp­find­li­che Gerä­te, deren rich­ti­ge Funk­ti­on kon­ti­nu­ier­lich mit den gel­ten­den Nor­men abge­gli­chen wer­den muss.

Was ist die Eichpflicht und wie lange gilt sie schon in Deutschland?

Aktu­ell maß­geb­lich für die Eich­pflicht von Waa­gen ist die Mess- und Eich­ver­ord­nung in ihrer Ver­si­on von 1. Janu­ar 2015, der das Mess- und Eich­ge­setz (Mes­sEG) zugrun­de liegt, euro­pä­isch ist die Mess­ge­rä­te­richt­li­nie MID 2004/22/EG seit 2006 in Kraft.

Tech­nisch ver­ant­wort­lich für die Ein­hal­tung und Nor­mie­rung der für die Eichung zugrun­de lie­gen­den phy­si­ka­li­schen Ein­hei­ten, bei Waa­gen also die Defi­ni­ti­on der SI-Ein­heit “Gramm”, ist die Phy­si­ka­lisch-Tech­ni­sche Bun­des­an­stalt in Koope­ra­ti­on mit den EU-Behör­den und inter­na­tio­na­len Insti­tu­ten für Indus­trie­nor­mung. So soll nicht nur in Deutsch­land, son­dern auch in Euro­pa und welt­weit sicher­ge­stellt wer­den, das die Waa­gen im inter­na­tio­na­len Han­dels­ver­kehr das rich­ti­ge Gewicht anzeigen.

Wann gilt eine Waage als eichfähig und muss geeicht werden?

Die Eich­pflicht für Waa­gen gilt in Deutsch­land für alle im gewerb­li­chen Ein­satz befind­li­chen Wie­ge­ein­rich­tun­gen. Die­se Eich­pflicht für Waa­gen kann aber nur von Waa­gen erfüllt wer­den, deren Eich­fä­hig­keit von der Phy­si­ka­lisch-Tech­ni­schen Bun­des­an­stalt (PTB) fest­ge­stellt wur­de. Hier­zu wird die Kon­struk­ti­on der Waa­ge einer amt­li­chen Prü­fung unter­zo­gen, die in einer inner­staat­li­chen und/oder euro­päi­schen Zulas­sung mündet.

Eine Eichung ab Werk, die soge­nann­te Ers­tei­chung, wel­che nur durch den Waa­gen­her­stel­ler vor­ge­nom­men wer­den darf, ist grund­sätz­lich gesetz­lich gestat­tet. Das vor Ort zustän­di­ge Eich­amt muss in die­sem Fall ledig­lich die soge­nann­ten Nach­ei­chun­gen vor­neh­men, Aus­nah­men betref­fen vor­wie­gend in der Indus­trie ein­ge­setz­te Spe­zi­al­waa­gen. Ab Werk unge­eich­te, aber eich­fä­hi­ge Waa­gen kön­nen zu einem spä­te­ren Zeit­punkt, aller­dings nur durch den Her­stel­ler geeicht werden.

Ersteichung und Konformitätsbescheinigungen für Waagen

Bei den meis­ten in Deutsch­land gewerb­lich genutz­ten Waa­gen ent­fällt durch die Richt­li­nie MID 2004/22/EG von 2006 die bis dahin erfor­der­li­che Ers­tei­chung durch das zustän­di­ge Eich­amt, bezo­gen ist die­se aller­dings nur auf selbst­tä­ti­ge Waa­gen. Die Her­stel­ler der Waa­gen müs­sen statt­des­sen eine Kon­for­mi­ti­täts­fest­stel­lung bean­tra­gen, die Waa­gen erhal­ten im Anschluss ein CE-Zei­chen und sind für den Han­dels­ver­kehr zugelassen.

In Han­del und Logis­tik hin­ge­gen sind nicht­selbst­tä­ti­ge, geeich­te Waa­gen stan­dard­mä­ßig im Ein­satz, bei­spiels­wei­se in der Bemes­sung von Ver­pa­ckungs­ge­wich­ten oder bei der Abfül­lung von Schütt­gü­tern. Die­se Waa­gen müs­sen erst­ge­eicht werden.

Wie lange ist eine amtliche Eichung gültig und wer darf eichen?

Nach einer Eichung durch das Eich­amt for­dert die Eich­pflicht für Waa­gen nach zwei Jah­ren bezie­hungs­wei­se drei Jah­ren bei einer Höchst­wie­ge­last von min­des­tens drei Ton­nen eine erneu­te Eichung. Da die Ers­tei­chung heu­te im Regel­fall durch den Her­stel­ler durch­ge­führt wird, kann die tur­nus­mä­ßi­ge Nach­ei­chung beim zustän­di­gen Eich­amt bean­tragt wer­den. Das Eich­amt als hoheit­li­che Behör­de führt nicht nur über die in sei­nem Zustän­dig­keits­be­reich gemel­de­ten, eich­pflich­ti­gen Waa­gen Buch, son­dern ver­teilt auch die Eich­sie­gel, wel­che im Geschäfts­ver­kehr trans­pa­rent die Erfül­lung der Eich­pflicht für Waa­gen durch Händ­ler zeigen.

Wie wiegt eine Waage und was wird eigentlich geeicht?

Bei einer Bal­ken­waa­ge war das Funk­ti­ons­prin­zip der Waa­ge nahe­zu sprich­wört­lich bild­haft: Das Wie­ge­gut auf der einen Waag­scha­le wur­de so lan­ge mit erst grö­ße­ren und dann klei­ne­ren Wie­ge­stü­cken aus­ta­riert, bis der Bal­ken der Waa­ge im Gleich­ge­wicht hing.

Mit dem Auf­kom­men von Feder­waa­gen, die das Gewicht über einen Wie­ge­tel­ler auf eine Feder über­tra­gen, die wie­der­um einen Zei­ger auf einer Ska­la bewegt, wur­de die tech­ni­sche Aus­füh­rung der Waa­gen schon anspruchs­vol­ler: Das Zusam­men­spiel Feder­druck und Wie­ge­tel­ler, Zei­ger und Ska­la unter­liegt und unter­lag der Eich­pflicht und wird und wur­de durch das Eich­amt über­prüft.

Die Eichpflicht für Waagen gilt auch bei elektronischen Waagen

Mit den seit den 1980er Jah­ren üblich gewor­de­nen, elek­tro­ni­schen Waa­gen sind soge­nann­te Wäge­zel­len auf­ge­kom­men. Die Eich­pflicht für Waa­gen bezieht sich nun nicht mehr auf einen rein mecha­ni­schen, son­dern auf einen elek­tro­ni­schen Vor­gang: Das Gewicht, wel­ches auf die Waa­ge gelegt wird, erzeugt über die Wäge­zel­le einen elek­tro­ni­schen Impuls, der von einer Wäg­elek­tro­nik in der Waa­ge aus­ge­wer­tet wird. Zum Schutz vor Mani­pu­la­tio­nen wird die­ser Impuls ver­schlüs­selt im soge­nann­ten AES (Advan­ced Encryption)-Standard über­tra­gen – eine wich­ti­ge Grund­la­ge für die Ertei­lung der Eich­fä­hig­keit durch das PTB. Das ver­schlüs­selt über­tra­ge­ne Signal aus der Wäge­zel­le wird anschlie­ßend in der Waa­gen­elek­tro­nik aus­ge­wer­tet und wei­ter­ver­ar­bei­tet: Die­se kann, bei­spiels­wei­se an der Bedie­nungs­the­ke in einem Super­markt, in Kom­bi­na­ti­on mit einer hin­ter­leg­ten Preis­in­for­ma­ti­on für das Pro­dukt direkt den End­preis für die abge­wo­ge­ne Men­ge ermitteln.

Eichungsservice: As-Wägetechnik unterstützt Sie im Rahmen der Eichpflicht für Waagen

Bei As-Wäge­tech­nik ver­fü­gen wir über mehr als 25 Jah­re Erfah­rung im Eich­ser­vice und wis­sen, wor­auf beim Eichen beson­ders zu ach­ten ist. Wir bie­ten unse­ren Ser­vice in ganz Deutsch­land sowie Öster­reich, der Schweiz und Liech­ten­stein an.

Neben der eigent­li­chen Eichung, streng nach den Vor­ga­ben des Eich­am­tes und der Eich­pflicht für Waa­gen, bie­ten wir Ihnen noch die fol­gen­den Ser­vices für Ihre Wäge­tech­nik an:

  • Kom­plett­rei­ni­gung Ihrer Waa­gen­sys­te­me und Funk­ti­ons­prü­fung des mecha­ni­schen Aufbaus
  • Rei­ni­gung der Ther­moleis­ten und der Papier­füh­rung bei Waa­gen mit Thermodruckern
  • Kali­brie­rung und Jus­ta­ge mit zer­ti­fi­zier­ten Prüfgewichten
  • Elek­tri­sche und elek­tro­ni­sche Prüfung
  • Prü­fung der Ana­log­si­gna­le, des D/A‑Wandlers und des Netzteils
  • Prü­fung der Justierautomatik
  • Aktua­li­sie­rung und Füh­rung Ihrer Waagenlisten
  • Erstel­lung von Prüfprotokollen.

Kon­tak­tie­ren Sie uns ein­fach für eine aus­führ­li­che Bera­tung zu unse­ren Dienst­leis­tun­gen – wir bera­ten Sie ger­ne per­sön­lich und unver­bind­lich zu einem Eichtermin.

Hea­der­bild: © As-Wägetechnik

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